Gemeinsame Erklärung von 24 israelischen Organisationen

Joint Statement: Draconian measure against human rights

Adalah |
Akevot Institute for Israeli-Palestinian Conflict Research |
B’Tselem |
Bimkom – Planners for Planning rights |
Breaking the Silence Combatants for Peace |
Emek Shaveh |
Gisha |
Hamoked: Center for the Defence of the Individual |
Haqel – In Defense of Human Rights |
Human Rights Defenders Fund |
Ir Amim |
Kav Laoved – Worker’s Hotline |
Kerem Navot |

Machsom Watch |
Mothers Against Violence |
Parents Against Child Detention |
Peace Now |
Physicians for Human Rights Israel |
Rabbis for Human Rights |
Standing together |
The Association for Civil Rights in Israel |
The Public Committee Against Torture in Israel |
Yesh Din |
Zazim – Community Action |

„The Minister of Defense’s designation of prominent Palestinian civil society organizations, among them our colleagues in the Palestinian human rights community, as terrorist organizations, is a draconian measure that criminalizes critical human rights work. Documentation, advocacy, and legal aid are fundamental activities for the protection of human rights worldwide.

Criminalizing such work is an act of cowardice, characteristic of repressive authoritarian regimes. Civil society and human rights defenders must be protected. We stand in solidarity with our Palestinian colleagues, and call on members of the Israeli government and the international community to oppose this decision unequivocally. “

Iber der Grenets / Über die Grenze

20. Nov. 2021, 18:30 – 20:00 Uhr MEZ – Live Digital Event – Kostenfreie und unverbindliche Anmeldung

Einladung zum Podiumsgespräch  „Iber der grenets / Über die Grenze. Jiddische Literatur und Kultur heute“ ein, um dieses spannende und relevante Thema näher zu beleuchten.

Mit „Iber der grenets / Über die Grenze“ erscheint erstmals in einem deutschen Verlag eine umfangreiche Sammlung jiddischer Kurzgeschichten in standardisierter Orthographie. Die Anthologie vermittelt Einblicke in die Lebenswelten einer weltweit zerstreuten Kulturgemeinschaft.

Das Jüdische Museum Berlin und düsseldorf university press | De Gruyter präsentieren diesen Meilenstein im Rahmen eines Podiumsgesprächs zum Thema „Jiddische Literatur und Kultur heute“ und einer jiddisch-deutschen Lesung.

Vortragende: Prof‘in. Drin. Efrat Gal-Ed, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Jüdische Studien; Tal Hever-Chybowski, Maison de la culture yiddish – Bibliothèque Medem Paris, Directeur, Prof. Dr. Andreas Kilcher, ETH Zürich, Professor für Literatur- und Kulturwissenschaft, Drin. Ane Kleine-Engel, Jüdisches Museum Berlin, Leiterin ANOHA, Prof‘in. Drin. Sabine Koller, Universität Regensburg, Institut für Slavistik, Professur für Slavisch-Jüdische Studien

Zum Buch: Iber der grenets / Über die Grenze – Herausgegeben von Efrat Gal-Ed, Simon Neuberg und Daria Vakhrushova.

Die Anthologie „Iber der grenets / Über die Grenze“ umfaßt Werke von dreißig Autorinnen und Autoren und vermittelt Einblicke in die jiddischen Lebenswelten im Europa der Zwischenkriegszeit, in Nord- und Südamerika, der Sowjetunion und Israel vor bzw. nach der Schoah. Einige der zuvor nur in Periodika publizierten Kurzgeschichten werden hier erstmalig in Buchform zugänglich gemacht. „Iber der grenets“ ist der vierte Band der Reihe „Jiddistik: Edition und Forschung“. Sie ist bislang weltweit die einzige, die moderne jiddische Literatur in wissenschaftlichen Editionen veröffentlicht.

Kommentierte Bibliographie online

Hilfreicher Service der Rosa Luxemburg Stiftung

Linke und Antisemitismus, Nationalsozialismus, Shoah, (links-)jüdische Geschichte, Nahostkonflikt“

Das Projekt, das von Lisa Albrecht, Christoph Gollasch, Peter Ullrich und Florian Weis betreut wird und auf der kommentierten Bibliographie «Linke, Nahostkonflikt und Antisemitismus», erstmals erschienen im Jahr 2012, aufbaut, soll zu einer Versachlichung der Diskussion beizutragen. Im Zentrum steht das Anliegen, Zugänge zu Hintergrundwissen, insbesondere wichtigen Forschungsergebnissen aufzuschließen. Damit soll eine Grundlage zur (selbst-)kritischen Reflexion des schwierigen Themas geschaffen werden. Zugleich soll das Unterfangen anregen, den einseitigen Positionen, schablonenhaften Schuldzuschreibungen und ritualisierten Phrasen komplexere Perspektiven entgegensetzen. Schließlich befinden sich die Gesellschaft und somit auch die miteinander verschränkten Themen in einem steten Wandel. Umso wichtiger, aber auch schwieriger ist es, einen Überblick über die Vielzahl relevanter Publikationen und Debattenbeiträge zu behalten.

Es werden (ohne Vollständigkeit garantieren zu können) einige der aus der Sicht der Betreuenden wichtigen Beiträge zum Themenfeld «Linke, Antisemitismus, Nationalsozialismus, Shoah, jüdisch-linke Geschichte und Nahostkonflikt» in Form von Rezensionen vorgestellt.

Als Darstellung der – aus politisch linker wie wissenschaftlicher Perspektive – elementaren Beiträge ist diese kollektive Bibliographie vor allem für die Nutzung in der politischen Bildungsarbeit gedacht. Doch auch Studierende, Wissenschaftler:innen und alle anderen Interessierte werden sich schnell einen Überblick zum Stand der Forschung verschaffen können. Neben der thematischen Gliederung bietet eine Suche nach Schlagwörtern und Autor:innen weitere Zugänge. Schriften, die in der Bibliothek der RLS oder online verfügbar sind, sind auch direkt verlinkt.

Wie die Debatte selbst ist diese Bibliografie work in progress – Gerade die Übersichtlichkeit der Website scheint noch ausbaufähig.

Literaturhinweise und eigene Beitragsvorschläge werden per Mail erbeten an florian.weis@rosalux.org

Festliche Eröffnung des Buber-Rosenzweig-Instituts an der Goethe-Universität Frankfurt/Main

Live auf dem Youtube-Kanal – Donnerstag, 28. Oktober 2021, 20.00 Uhr

Die israelische Historikerin Yfaat Weiss hält die diesjährige Martin-Buber-Vorlesung für jüdische Geistesgeschichte und Philosophie.


Die Erforschung des Judentums in Moderne und Gegenwart steht im Fokus des neu gegründeten Buber-Rosenzweig-Instituts an der Goethe-Universität. Mit einer Festveranstaltung und einem Vortrag wird das Institut am 28. Oktober 2021 eröffnet.

Yfaar Weiss spricht zum Thema „Exiliert und belagert: Jerusalemer Gelehrte 1948“ und wird dabei auf die Debatten eingehen, die Intellektuelle der Hebräischen Universität Jerusalem nach dem Ende der Naziherrschaft führten. Viele von ihnen waren vor dem Zweiten Weltkrieg aus Mitteleuropa nach Palästina emigriert. Bei den Debatten spielten auch der israelisch-arabische Krieg von 1948 sowie die Neuordnung Europas und der Welt nach dem Zweiten Weltkrieg eine wichtige Rolle.

Institutsadresse online +++ Youtube-Kanal

Zwischen Kritik und Dämonisierung

Claus Leggewie über das neue Buch von Micha Brumlik

Micha Brumliks akribische Aufarbeitung der Causa Achille Mbembe und der damit verbundenen Antisemitismus-Vorwürfe.

„Die brüske Ausladung von Achille Mbembe durch die Ruhrtriennale 2020, zu welcher der aus Kamerun stammende, in Südafrika lebende und an vielen Orten des globalen Nordens lehrende Politologe den Eröffnungsvortrag beisteuern sollte, hat gewaltige Wellen geschlagen und eine bis heute dauernde Debatte über das historische und strukturelle Verhältnis von Kolonialismus (darunter subsummiert der Zionismus) zum Holocaust geführt. Die Begründung für die Ausladung waren Aussagen Mbembes, die als Relativierung des Holocausts zu verstehen waren, vor allem seine Übereinstimmung mit der palästinensischen BDS-Bewegung, die sich ihren Initialen entsprechend für den Boykott von Waren und Dienstleistungen israelischer Provenienz, für den Abzug von Investitionen und Sanktionen gegen den Staat Israel einsetzt. …“

Frankfurter Rundschau, 18. Oktober 2021

Das Buch:

Micha Brumlik: Postkolonialer Antisemitismus? Hamburg (VSA-Verlag) 2021. 160 Seiten – 14,80 € (978-3-96488-112-0) – Mit Leseprobe

The decision is a crude attempt to silence

Erklärung des Friedensdorfes Wahat al-Salam – Neve Shalom

Online-Vortrag „Israel’s Impossible Coalition“

Ofer Zalzberg spricht in einer Veranstaltung der George Washington University

Mittwoch, 27. Oktober 2021 – 19.00 Jerusalemer Zeit / 18.00 Berliner Zeit

In Anbetracht der aktuellen Entscheidungen der israelischen Regierung hat der Titel der Veranstaltung, der ja schon lange feststand, eine besondere Note!

Have Religious Zionists, the Islamic Movement and Right and Left-wing secular parties found common ground?

Ofer Zalzberg explores the unprecedented alliance of Arab and Jewish religious conservatives with secular parties that ended Binyamin Netanyahu’s 12 years in power. Zalzberg will trace the evolution of cooperation between the current government’s diverse factions, its political potential and implications for Israeli society and Israeli-Palestinian diplomacy.

Ofer Zalzberg is Director of the Middle East Program at the Herbert C. Kelman Institute for Conflict Transformation. He previously served as Senior Analyst fot the International Crisis Group’s Middle East Program, covering Israel’s relations with its neighbours, with a focus on the nexus between religion, national identity and conflict. Oferhas facilitated dialogue workshops for paramilitary organizations in Northern Ireland and Jewish and Muslim religious authorities in the Middle East.

Anmeldung: https://forms.gle/wcWtewT55gVPPMNu6

EDITORIAL: +972

The magazine stands with Palestinian rights groups under attack

Israel’s labeling of six Palestinian NGOs as ‚terrorists‘ aims to suppress those exposing and challenging apartheid. International actors must intervene

+972 Magazine stands firmly in solidarity with the six Palestinian NGOs recently declared “terrorist organizations” by the Israeli government.

The targeted groups — Al-Haq, Addameer, Bisan Center, Defense For Children International-Palestine, the Union of Agricultural Work Committees, and the Union of Palestinian Women’s Committees — are civil society leaders who are deeply committed to protecting the human rights of Palestinian communities suffering the brunt of Israel’s apartheid policies, including children, women, prisoners, farmers, and other vulnerable groups.

Israel’s decision to officially label these organizations as “terrorists” — opening the door to more severe legal, financial, and violent retribution — is nothing less than an authoritarian move aimed at crushing Palestinians’ ability to resist their oppression. It amounts to a direct attack on all Palestinian human rights defenders, on the communities they represent, and on the local and international publics’ right to information about the reality in the occupied territories.

As journalists who regularly rely on the professional work of these organizations, we cannot imagine having to report on developments on the ground without the access, data, and analyses these groups provide.

+972 rejects the criminalization of the six Palestinian NGOs and fully intends to continue working with them. We call on the international community to intervene and protect the organizations from Israel’s attacks, along with all human rights defenders and journalists targeted by Israel.

Aus dem heutigen Editorial von Haaretz

There is a straight line from defining the nonviolent struggle against the occupation as “diplomatic terror” and designating human rights groups as terrorist organizations. The literal meaning is clear: All resistance to the occupation is terror. Israel is undermining the distinction between legitimate and illegitimate struggle.

This is a boon to terrorist organizations and the use of violence. If all forms of resistance constitute terror, how can one resist the occupation without being a terrorist? It’s not clear what Gantz was thinking when he signed the order.

Is he, like Interior Minister Ayelet Shaked, flirting with an imaginary right-wing electorate, dreaming of the day he’ll be crowned to lead the right after Benjamin Netanyahu? Is it an attempt to counterbalance his meeting with Palestinian President Mahmoud Abbas, which gave him a leftist taint?

In any case, it’s indicative of complete confusion, which positions the so-called ‚change government‘ in the extreme right and turns the participation in it of leftist and centrist parties into a joke.

If this is the change the government is leading and these are its political colors, it’s not clear how its continued defense in the name of a fear of the alternative of another election can be justified. We can only hope that in the absence of internal resistance, the harsh U.S. reprimand and request for clarifications will end this shameful move.

Administrative Kriegsführung

Sechs palästinensische Menschenrechtsorganisationen per Verordnung zu terroristischen Organisationen erklärt

Benny Gantz, Verteidigungsminister der israelischen Regierung, die u.a. von Meretz, Labour und arabischen Parteien getragen wird, hat mit Wirkung vom 22. Oktober folgende sechs Organisationen

Defense for Children International-Palestine (statement):
Advocates for Palestinian children subject to a military court system with a 99.7% conviction rate & documents extrajudicial killings

Al Haq:
Leading human rights documentation and advocacy organization exposing Israel’s occupation since 1979

Addameer: Prisoner Support and Human Rights Association:
Supporting political prisoners, under occupation where about 1 in 5 people have been incarcerated

Union of Agricultural Work Committees:
Supports farmers resisting land grabs and other impacts of Israel’s settler colonialism on agriculture & livelihoods

Bisan Center for Research and Development:
Advocating for civil rights, human rights, and socio-economic rights.

Union of Palestinian Women’s Committees:
Feminist, progressive grassroots Palestinian organization.

nach israelischem Recht als terroristische Einrichtungen eingestuft. Danach steht auch die Werbung für solche Organistaionen unter Strafandrohung.

Aus dem US-amerikanischen Außenministerium heißt es:

„We’ll be engaging our Israelis partners for more information regarding the basis for these designations,“ State Department Spokesperson Ned Price said while noting that „the Israeli government did not give us advance warning.“

Hier erste Berichte: Human Rights Watch . The Nation . Haaretz (Paywall) . Times of Israel