29. November 1947

Heute vor 75 Jahren hat die verfaßte Völkergemeinschaft im Rahmen der Vereinten Nationen das hist. „Palästina-Mandat“ geteilt.

Hier der Plan der Minderheit und der Mehrheit in der UNSCOP sowie ein Auszug aus dem Beschluß.

Eine umfangreiche Dokumentation und Einleitung in unserem Band 100 Dokumente aus 100 Jahren.

Nach-hören, möglich und wichtig

Die Aufzeichnung der 17. gemeinsamen, israelisch-palästinensischen Gedenkveranstaltung

ist online verfügbar und kann angesehen werden, wer keine Möglichkeit hatte, online live dabei zu sein, oder wer es einfach noch einmal anschauen will.

Hier der Hinweis auf einen Beitrag in der taz dazu: Wir teilen den gleichen Schmerz

Neues i&p erschienen

Doppelheft 2-3/2021 zu Fragen von Religion und Frieden

Beiträge von Ofer Zalzberg – Michael Melchior – Daniel Roth

Heft 2-3 | 2021 – 978-3-86575-381-6 | 108 Seiten
Eine englische Ausgabe ist als Sonderheft 2021 erschienen.

Sag mir wo Du stehst …

Anfang August hat das Israel Democracy Institute IDI seine neueste Monatsumfrage vorgestellt. Danach sind die wirtschaftliche Situation und die weiteren Maßnahmen der Regierung gegen die Ausbreitung von Covid-19 die wichtigsten Probleme der Bevölkerung Israels. An zweiter Stelle folgt die Arbeitsweise der neuen Regierung und an dritter Stelle schließlich die Sicherheitslage und die dramatischen Folgen des Klimawandels. Daß die seit etwa sechs Wochen amtierende Regierung mindestens ein Jahr hält, davon geht weiterhin weniger als die Hälfte der Bevölkerung Israels aus.

Die Mehrheit der Bevölkerung stimmt auch dafür, daß Spionagesoftware und israelische Waffen nicht an „nondemocratic regimes or rulers“ verkauft werden sollten.

Hinsichtlich der Regelung des israelisch-palästinensischen Konflikts scheint ein Konsens weit entrückt zu sein. Weniger als vierzig Prozent der Gesamtbevölkerung Israels könnte eine Zwei-Staaten-Regelung einschließlich der Gründung eines unabhängigen palästinensischen Staates akzeptieren, in der arabisch-israelischen Bevölkerung wären es mehr als zwei Drittel. Eine Ein-Staaten-Regelung mit gleichen Rechten für alle Bürger wäre nur für etwas mehr als ein Fünftel aller Israelis akzeptabel, aber auch hierzu würden mehr als die Hälfte der arabisch-israelischen Einwohner zustimmen.

In den politischen Lagern zeigt sich der manifeste Graben noch deutlicher: Fast 90% der sich als links verstehenden jüdischen Israels stimmen einer Zwei-Staaten-Regelung zu. Unter den sich als rechts einschätzenden jüdischen Israelis könnten sich weniger als ein Fünftel mit dieser Option abfinden; mehr als die Hälfte von ihnen befürwortet den Status quo.

Universität!

Anerkennung von Dar al-Kalima (Bethlehem) als Universität – die Krönung vieler Jahre des Engagements, Hoffung ein Gesicht zu geben und eine Adresse – Herzlichen Glückwunsch!

Mehr zum Hintergrund von Dar al-Kalima in unserer Themenausgabe von israel & palästina: 25 Jahre Dar al-Kalima (Heft 2-3/2020)

Ist möglicherweise ein Bild von Torte

Aus der Presse der letzten Tage

Leseempfehlungen

Auch sie wollen ohne Terror leben – Artikel auf ZEIT ONLINE

In weiten Teilen der Öffentlichkeit gibt es keine Empathie für Palästinenser. Doch kann es in Nahost keinen Frieden geben, wenn nicht auch ihre Rechte gesichert werden

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Einseitigkeit auf dem Dach des [Wiener] Kanzleramts?

Besser als das Hissen der israelischen Flagge wäre es gewesen, in Europa Verbündete für eine starke europäische Friedensinitiative zu suchen und an politischen, ökonomischen und moralischen Grundlagen für Frieden zu arbeiten (Heinz Fischer)

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Die Menschen sind den Bombardierungen ausgeliefert“

Mit den Raketenangriffen auf Israel will die Hamas Stärke zeigen, sagt Nahostexpertin Muriel Asseburg. Doch damit schadet sie auch den Palästinensern.

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Und ein Photo von der US-amerikanischen Website Tikkun.org (The Prophetic Jewish, Interfaith & Secular Voice to Heal and Transform the World)

A future of dignity and hope on both sides of the border

Noch Perspektiven übrig?

Angesichts der wieder einmal aufgekündigten Wahlen in Palästina und der neuesten Gewalt in Jerusalem, deren Bilder uns in diesen Tagen erreichen, erscheint eine „Lösung“ des Konflikts mit jedem Tag illusorischer.  Allen unvoreingenommenen Beobachter:innen ist deutlich, daß hier keine zwei gleichberechigten Parteien um Existenzrecht und Sicherheit ringen. Wie unter diesen Voraussetzungen Lösungen – oder wenigstens Regelungen – für ein Selbstbestimmungsrecht für Palästina aussehen könnte, wird zur Zeit heftig diskutiert.

Die beiden israelischen PolitikwissenschaftlerInnen Shira Efron und Evan Gottesman, beide Israel Policy Forum, stellen die Idee einer Konföderation mit gleichen Staatsbürgerrechten für beide Seiten auf den Prüfstand – und kommen zu einem ernüchternden Ergebnis.


Kalender Februar 2021

Zum sechsten Mal erschien in israel & palästina | Zeitschrift für Dialog ein Bildbegleiter für das ganze Jahr. 2016 haben wir auf Andere Visionen geschaut. 2017 Erfahrungen aus der Arbeit der Combatants for Peace zum Thema genommen, 2018 waren es Visual Correspondences, zweier junger Frauen, 2019 waren alte Postkarten als Träger für die unterschiedlichen Narrationen zu sehen. 2020 haben uns Photographien von Felix Koltermann durch die realen und imaginierten Landschaften begleitet.

2021 begleiten Gedichte – jeweils in arabisch, deutsch und hebräisch – uns als Dreiklang durch das Jahr, zusammen mit Photos von Andreas Schröder zu jedem Monat. Der AphorismA Verlag hat noch einige wenige Exemplare lieferbar.

Der Februar bringt ein Gedicht der österreichischen Künstlerin Simone Klebel-Pergmann: Grenzen, übersetzt von Marwan Abado.