Wohin ändert sich der ‚Nahe Osten‘?

Viele Dinge sind im Umbruch in den internationalen Beziehungen, von den Abraham-Accords zum Überfall auf die Ukraine. Auch das Gefüge des Nahen Osten bleibt davon nicht unberührt.

Im Libanon, der an der Grenze zum Kollaps steht und dessen Zukunft mehr als unsicher ist, tagte jetzt eine bemerkenswerte Konferenz. Ein Libanon der Neutralität? Mit Auwirkungen auf die Hisbollah und auf die Beziehungen zu Israel? Und ziehen dabei die Palästinenser:innen wieder / noch weiter den Kürzeren?

Hier ein Beitrag vom Blog des Times of Israel (Can Lebanon be neutral on the Arab-Israeli conflict?) von David Daoud (Director of Lebanon, Israel, and Syria research at United Against Nuclear Iran (UANI) and a nonresident fellow at the Atlantic Council) und

hier ein Bericht im Wall Street Journal (There’s Hope for a More Peaceful Lebanon) von Tony Nissi (President of the International Committee of the United Nations Resolutions for Lebanon).

Andere Orte, andere Sichten – andere Haltungen?

Cathrin Schaer schreibt auf der Website bei der Deutschen Welle über die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine in der arabischen Welt

„Die meisten Regime im Nahen Osten und Nordafrika zeigen sich hinsichtlich der russischen Invasion in der Ukraine eher unentschlossen. Viele Bürger werfen dem Westen Heuchelei und doppelte Standards vor.“

Die ‚Heiligen Stätten‘ und ihr Schutz

König Abdullah II. bekräftigt Verantwortung des Königshauses für den Schutz der christlichen und muslimischen heiligen Stätten in Jerusalem

Das jordanische Königshaus werden künftig mit noch größerem Nachdruck und Entschlossenheit ihre historische Verantwortung für den Schutz und die Bewahrung der christlichen und islamischen Heiligen Stätten in Jerusalem wahrnehmen, damit Christ:innen und Muslim:innen an diesen Orten weiterhin ihre Riten und Liturgien frei ausüben können, ohne durch einseitige Maßnahmen und ‚Politik der Tatsachen‘ eingeschüchtert und behindert zu werden, die die Regeln verletzen und das Zusammenleben der Glaubensgemeinschaften in der Heiligen Stadt untergraben.

König Abdallah II. selbst bekräftigte die historische Verantwortung für den Schutz, den das jordanische Königshaus für die muslimischen und christlichen Heiligen Stätten in Jerusalem ausübt. Er tat dies am Montagabend, den 25. April, während des offiziellen Fastenbrechens im Al-Husseiniya-Königspalast in Amman, an einem der letzten Tage des muslimischen heiligen Monats Ramadan, an dem hochrangige Vertreter der christlichen und islamischen Gemeinden aus Jerusalem teilnahmen.

An dem Bankett nahmen unter anderem der griechisch-orthodoxe Patriarch von Jerusalem, Theophilos III., Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, Lateinischer Patriarch von Jerusalem, und Scheich Muhammad Hussein, Großmufti von Jerusalem, sowie der jordanische Kronprinz Al Hussein bin Abdullah. teil.

In den letzten Wochen waren die Spannungen und Zusammenstöße rund um die christlichen und muslimischen Heiligen Stätten in der Altstadt von Jerusalem erneut eskaliert. In der vergangenen Woche kam es dabei zu Zusammenstößen zwischen palästinensischen Muslimen und israelischen Polizeikräften auf dem Tempelberg/Haram ash-Sharef in Jerusalem, während das Griechisch-orthodoxe Patriarchat von Jerusalem die von Israel verhängten Beschränkungen bedauerte, die die Zahl der Gläubigen in und um die Auferstehungskirche am 23. April, dem Karsamstag, dem Tag, an dem die traditionelle Zeremonie des Heiligen Feuers zu Beginn der Osternacht stattfindet, und am 24. April, für die Kirchen, die dem julianischen Kalender folgen, begrenzen.

Wie jordanische Medien berichten, soll König Abdallah während des Abendessens am Montagabend bestätigt haben, daß Jordanien sich mit anderen arabischen politischen Führern abstimme, um gegen alle Verstöße vorzugehen, die das Zusammenleben der verschiedenen Glaubensgemeinschaften in der Heiligen Stadt gefährden. Dieses empfindliche Gleichgewicht wurde in diesem Jahr umso deutlicher, als der islamische heilige Monat Ramadan und das christliche Osterfest und jüdische Passahfest im selben Zeitraum stattfanden. Während des offiziellen Fastenbrechens – so jordanische Medien weiter – habe der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, erklärt, daß die Verbundenheit des Königs und des Königshauses mit Jerusalem international anerkannt und geschätzt wird. Dabei habe er betont, daß die Stimme des Königs ein wichtiger Bezugspunkt angesichts der periodisch wieder aufflammenden Spannungen um die Heiligen Stätten Jerusalems sei.

Unterdessen stimmte am Montag, den 25. April, das jordanische Parlament für eine Verschärfung des Strafmaßes für Straftaten, die gegen religiöse Überzeugungen oder Gefühle verstoßen. Die Mindeststrafe für diese Straftaten beträgt nun vier Monate Haft (bisher drei Monate) und eine Geldstrafe von bis zu 500 jordanischen Dinar (bisher höchstens 20 Dinar).

(Vgl. Nachricht auf Fides)

Zu den Kommunalwahlen in der Westbank

Reflections on the Palestinian Local Elections with Fadi Quran 


Fadi Quran joins host Yara Hawari to discuss the main outcomes of the recent Palestinian local elections and the historical role of municipalities in Palestine.

Alshabaka Podcast

Starke Frauen…

Auch wenn es noch andere gute Dinge gibt, die man:frau am 1. Mai tun kann, wer in Berlin sein sollte / nach Berlin kommen will:

Jahresfest des Jerusalemsvereins am 1. Mai 2022

Das Jahresfest findet am 1. Mai 2022 in der Passionskirche (Berlin-Kreuzberg) statt. Nach dem Festgottesdienst (11.30 Uhr) beleuchtet der Festnachmittag (14.00 bis 17.30 Uhr) das Thema „Starke Frauen“ mit Gästen aus Nahost.Der Jerusalemsverein lädt herzlich zu seinem 169. Jahresfest am Sonntag, den 1. Mai 2022 ein. In diesem Jahr sind wir zu Gast in der Passionskirche, Marheinekeplatz 1, 10961 Berlin-Kreuzberg.


Der Festgottesdienst beginnt um 11.30 Uhr. Es predigt Pfarrerin Barbara Deml, die stellvertretende Direktorin des Berliner Missionswerkes und Landeskirchliche Pfarrerin für Ökumene und Weltmission.

„Starke Frauen“ ist das Thema des Festnachmittags (14.00 bis 17.30 Uhr). Über dieses  Thema sprechen Rania Salsaa, Lehrerin in Talitha Kumi, und Sally Azar, Vikarin der ELCJHL in Berlin-Frohnau, Moderation: Sybille Möller-Fiedler, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Jerusalemsvereins.


Bischof Sani Ibrahim Azar berichtet über die Situation der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land (ELCJHL) und Schuldirektor Matthias Wolf über aktuelle Entwicklungen in Talitha Kumi. bDas Berliner Orient-Ensemble wird den Festnachmittag musikalisch begleiten.

Feuer – mitten in der Altstadt

Für die einen die Freude der Auferstehung in der Zeremonie des Hl. Feuers – hier der Link zu einem kleinen Video des Swedish Theological Institute

… für die anderen nur wenige Meter daneben die Sorge, daß sich ein Feuer anderer Art ausbreitet: Zvi Bar’el in der Haaretz über die Wirkungen der Ereignisse auf und um den Haram…

Aus der Geschichte der Kindertransporte…

In der Times of Israel schreibt Robert Philpot über die Geschichte (und Geschichten) der englischen Familien, die in ihr Zuhause aus Nazideutschland gerettete Kinder aufnahmen….

Eine solche Geschichte beschriebt auch der Band: Schritte über den Abgrund, in dem Beate Hammett ihre Erinnerungen an den Kindertransport 1939, der sie aus Berlin nach England brachte, schildert.
(Mit einem Nachwort von Raed Saleh und einem Beitrag zum Jüdisches Zentrum Synagoge am Fraenkelufer, AphorismA Verlag Berlin 2020 | 64 Seiten  | Hardcover mit Beilagen | ISBN 978-3-86575-064-8 15,00 €)

Antisemitismus – damals und heute

Öffentliche Vorlesungsreihe zu gesellschaftlich wichtigen Themen mit internationalen Expert*innen vom

„Antisemitismus – damals und heute“

Wann: 26. April 2022, 17.30 bis 19.00 Uhr

Nicht erst seit dem Anschlag auf die Synagoge in Halle tritt der Antisemitismus in Deutschland wieder spürbar zutage. Antisemitische Verschwörungstheorien und Stereotype werden verbreitet und bleiben oft unwidersprochen. Fragen müssen diskutiert werden: Stimmt es, dass der Antisemitismus in der Mitte unserer Gesellschaft etabliert ist? Ist der Antisemitismus in Deutschland wieder gesellschaftsfähig geworden? Wie hat sich das Leben für Juden im wiedervereinigten Deutschland in den vergangenen drei Jahrzehnten verändert? Und wie kann die Gesellschaft auf das Wiedererstarken der Judenfeindlichkeit reagieren?

1. Vortrag: Antisemitische Verschwörungsnarrative,
Drin. Juliane Wetzel, TU Berlin, Zentrum für Antisemitismusforschung

2. Vortrag: USC Shoah Foundation – Zeitzeugenarbeit für zukünftige Generationen,
Karen Jungblut, Director of Global Initiatives Emerita, USC Shoah Foundation

3. Vortrag: generationE – Eine Initiative zur Holocaust-Bildung
Nicole Nocon, generationE, Mitbegründerin und Geschäftsführerin (Deutschland) und Steven Schindler, generationE, Mitbegründer und Geschäftsführer (USA)

Moderation des Vortragsabends:

Thomas Hasenauer, TU Berlin
Zentraleinrichtung Wissenschaftliche Weiterbildung und Kooperation, wissenschaftliche Leitung des Gasthörer*innenstudiums BANA

Die Veranstaltung findet via Zoom statt: https://tu-berlin.zoom.us

Meeting-ID: 614 1398 0952 | Kenncode: 012309