europa.israel.palästina: Neu Denken! Einladung zur diAK-Tagung, 29.4.-1.5.2016

Eine Tagung der Europäischen Akademie Berlin in Kooperation mit dem diAK e.V.

Freitag, 29. April 2016 – Sonntag, 1. Mai 2016

Tagungsleitung: Andrea Despot (EAB) / Rainer Zimmer-Winkel (diAK)

Anmeldungen werden noch kurzfristig auf den Seiten der EAB angenommen.

Das vollständige und überarbeitete Programm findet sich als PDF hier oder folgt untenstehend:

Freitag, 29. April 2016

Bis 17:30 Uhr: Anreise + Registrierung

18:00 – 19.00 Uhr: Get-together und Snack

19:00– 19.15 Uhr: Begrüßung: ANDREA DESPOT, Europäische Akademie Berlin, RAINER ZIMMER-WINKEL, Deutsch-Israelischer Arbeitskreis für Frieden im Nahen Osten (diAK)
19:15 – 21.30 Uhr: War alles umsonst? Ein Blick zurück nach vorne:
Zur Zukunft der Beziehungen Europa | Israel-Palästina

Impulsvortrag: PROF. DR. MOSHE ZUCKERMANN, Tel Aviv
Samstag, 30. April 2016

Ab 08:00 Uhr: Frühstück

09:00-10.00 Uhr: Europa-Perspektiven auf den Nahen Osten: Politik, Potenziale und Probleme
Panel (in englischer Sprache):
DR. SABINE HOFMANN, Freie Universität Berlin; RACHELA TONTA, Polnische Akademie der Wissenschaften, Warschau; RENÉ WILDANGEL, Eh. Büroleiter, Heinrich Böll Stiftung, Ramallah; Moderation: DR. ANDREA DESPOT, Stellvertretende Akademieleiterin, Europäische Akademie Berlin

10:00 – 10.15 Uhr: Kaffeepause

10:15 – 11.30 Uhr: Vom Entweder-Oder zum Sowohl-als-auch: Leben zwischen Arabern und Israelis (in englischer Sprache). Moderiertes Gespräch: ORNA AKAD, Tel Aviv, Schriftstellerin, Theaterregisseurin; Moderation: RAINER ZIMMER-WINKEL

11:30 – 13.00 Uhr: Europa, Palästina und Israel – neu denken, aber wie? Moderiertes Gespräch: JAWAD SIYAM, Direktor, Silwan Community Center, Ost-Jerusalem; Moderation: DR. ANGELIKA TIMM

13:00 – 14.00 Uhr: Mittagessen

15:00 – 18:00 Uhr: Potenziale des Dialogs: Markt der Möglichkeiten Initiativen, ehemalige Freiwillige, Aktionsbeispiele, Skype-Schaltung in die Region RAINER ZIMMER-WINKEL

18:00 – 19.00 Uhr: Abendessen

 20:00 Uhr: Autorinnenlesung (anschließendes Gespräch in englischer Sprache): ORNA AKAD, Tel Aviv, liest aus ihrem Roman „Wadi Milech“

 Außerhalb der Förderung der bpb:

 19:00 Uhr: Mitgliederversammlung des diAK

 

Sonntag, 1. Mai 2016

Ab 08:00 Uhr: Frühstück

09:00 -10.00 Uhr: Reflexionsrunde: Wie nahe ist uns der Nahe Osten (noch)? Impuls: RAINER ZIMMER-WINKEL

10:00-11.00 Uhr: Arbeits- und Diskussionsgruppen

11:00 – 11.15 Uhr: Kaffeepause

11:15-13.15Uhr: Eine europäische Agenda für den Nahen Osten? – Inhalte, Instrumente und Initiativen: Abschlussrunde

13:15-14.15 Uhr: Mittagsimbiss

Danach: Ende der Tagung

 

 

Fear and Loathing in Tel Aviv and Jerusalem

Eine lesenswerte Stimme: Hillel Schenker, Mitherausgeber des Palestine-Israel Journal.
Dear Friends,
 
This has been a very difficult week, though the Friday morning headlines don’t show it. Sometimes I think it’s best to simply bear witness to what is happening from my unique perspective of dividing my week between East Jerusalem and Tel Aviv, while making some observations and recommendations.  That’s what I did in the following article that I published last night at The Times of Israel. One additional recommendation that I have, in the spirit of the Black Lives Matter movement in the States, is that we create a sticker saying Israeli and Palestinian Lives Matter for all who support a two-state solution.
Hoping for a quiet weekend,                                                                
                                                                                                 Hillel

Das Kalenderblatt im März: The Parents Circle-Families Forum

Die Ausgabe IV | 2015 von israel & palästina – Zeitschrift für Dialog ist zum neuen Jahr als Kalender erschienen. Jeden Monat stellen wir dazu das neue Kalenderblatt vor. Im März mit The Parents Circle-Families Forum. PCFF ist eine israelisch-palästinensische NGO, die 1995 von Yitzhak Frankenthal und einigen israelischen Familien gegründet wurde, welche in Folge der gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Palästinensern Familienmitglieder verloren hatten. Heute besteht die Organisation aus über 600 Familien. Grundlage der Arbeit der NGO ist die Überzeugung, daß ein Friedensprozeß nur durch vorherige Aussöhung auf den Weg gebracht werden kann.

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Ein Menschenfreund – Auf den Spuren von Wilfrid Israel in Berlin

Stadtspaziergang

Mit: Martin Forberg (MA Neuere Geschichte; Dozent und freier Journalist)

Zeit:
Sonntag, 13. März 2016, 14-17 Uhr

Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Eine verbindliche Anmeldung ist unbedingt erforderlich unter: guth@bildungswerk-boell.de

Sollten Sie mehrere Personen anmelden wollen, benötigen wir die Namen und E-Mail-Adressen aller Teilnehmenden. Jede/r erhält eine eigene Anmeldebestätigung.
Es gibt eine Teilnahmebegrenzung.
Der Treffpunkt wird mit der Anmeldebestätigung mitgeteilt.

Diese Veranstaltung wird durchgeführt mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.

 

Der Spaziergang erinnert an Wilfrid Israel, den letzten Direktor des ehemals berühmten Berliner Kaufhauses „N.Israel“. Es stand vom 19. Jahrhundert an direkt gegenüber vom Berliner Rathaus, im heutigen Nikolaiviertel. Dieses Kaufhaus ist heute kaum noch bekannt. Das gilt auch für Wilfrid Israel, der die leitende Rolle im elterlichen Kaufhaus in den 1920er vor allem aus Verantwortungsgefühl übernahm.1899 in London geboren, wurde er schon in jungen Jahren Pazifist und trat für einen Sozialismus auf der Basis eines genossenschaftlichen Gemeinwesens ein. Menschen in Not zu helfen wurde für Wilfrid Israel schon früh zu einem Bedürfnis: so unterstützte er kurz nach dem Ersten Weltkrieg Menschen, die in Deutschland in Not geraten waren und beteiligte sich an einer Hilfskampagne für die Opfer der Hungerskatastrophen in Sowjetrußland.

Unter dem Namen „Bernhard Landauer“ tauchte Wilfrid Israel in dem Roman „Goodbye to Berlin“ von Christopher Isherwood als reicher Dandy auf – ein Zerrbild, wie der Schriftsteller später einräumte. Isherwood hatte die Verschwiegenheit aufgebracht, mit der Wilfrid Israel seine eigene Homosexualität ummäntelte. Aber der Millionärsohn konnte es sich in seiner konservativen Umgebung nicht leisten, seine Liebe zu jungen Männer offen zu bekennen.

Unter seiner Leitung wurde das Kaufhaus „N.Israel“ in der Nazizeit zu einem Symbol der Selbstbehauptung der deutschen Juden. Zwischen 1933 und 1939 war Wilfrid Israel einer der zentralen Personen des jüdischen Widerstands. „In Geheimmissionen zwischen London, Berlin und Lissabon knüpfte er die Fäden zur Rettung von 30.000 jüdischen Kindern“, schreibt seine Biographin Naomi Shepherd. 1939 ging er in seine Geburtsstadt London ins Exil und beriet dort die britische Regierung in Fragen der Deutschlandpolitik.  Er bemühte sich dort,  ein offenes Ohr für die Tatsache des Massenmordes an den europäischen Juden zu finden. Auch mit den Entwicklungen im Nahen Osten beschäftigte er sich und arbeitete dabei unter anderem mit Albert Hourani zusammen, dessen Eltern aus dem Süd-Libanon stammten und der später ein berühmter Historiker der arabischen Welt wurde.
Im Jahr 1943 starb Wilfrid Israel bei einem Flugzeugabsturz über dem Golf von Biscaya: deutsche Jagdbomber schossen die Maschine ab, in der auch er saß.

Wilfrid Israel war ein Humanist und Kunstliebhaber. Seine wertvolle fernöstliche Sammlung befindet sich im Kibbutz Hazorea in Israel. Er sammelte nicht zuletzt deshalb Skulpturen aus China, Kambodscha, Iran, Ägypten und Indien, um der Wechselwirkung der Kulturen, der gegenseitigen Beeinflussung von Ost und West auf die Spur zu kommen.

Wilfrid Israel arbeitete für eine jüdische Renaissance in Palästina, setzte sich aber zugleich wie der Religionsphilosoph Martin Buber für einen gleichberechtigten Dialog mit den Arabern Palästinas ein.
Sein Leben lang kämpfte Wilfrid Israel gegen einen „gefährlichen Pessimismus“, der zum Nichtstun verurteilt, wo Handeln notwendig ist. Auch dies zeigt, dass Wilfrid Israel uns, den Nachgeborenen, noch viel zu sagen hat – jener Mensch, an den Albert Einstein in einem Brief schrieb, er habe das Gefühl, „dass er für diese Welt zu gut“ sei.

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