Studiengang für Restaurierung

Auch eine Form der Erneuerung an diesem (nach dem westlichen Kalender) Pfingstsonntag 2023

„Dank der Zusammenarbeit zwischen der al-Quds-Universität und der Universität Palermo können wir jetzt den ersten Studiengang für Restaurierung im gesamten Nahen Osten anbieten“, so Carla Benelli, Leiterin der Kulturprojekte bei Pro Terra Sancta. Sie erzählt begeistert, wie sie derzeit im Herzen von Bethanien arbeitet, wo seit 2016 die Associazione Pro Terra Sancta und das Mosaic Centre Konservierungs- und Aufwertungsarbeiten im historischen Zentrum der Stadt von Marta, Maria und Lazarus durchführen.

(Die Seite dürfte auf der Basis einer autoamtischen Übersetzung erstellt sein)

Siedlerbewegung auf dem Vormarsch

arte | Re: Israel im Griff der Rechten – Freitag, 26. Mai 2023 um 19:40 Uhr

Israel hat seit ein paar Monaten eine rechts-religiöse Regierung. Benjamin Netanjahu ist eine Koalition mit radikalen Vertretern der Siedlerbewegung eingegangen. Sie wollen ein jüdisch dominiertes „Eretz Israel“, ein Großisrael, in dem sie das Sagen haben. Was bedeutet das für den blutigen Konflikt mit den Palästinensern im Westjordanland und Ost-Jerusalem?

Naomi Linder Kahn ist eine von rund 700.000 jüdischen Siedlerinnen und Siedlern –Israelis, die entgegen internationalem Recht in den Gebieten wohnen, die der Staat im Sechstagekrieg 1967 erobert hat. Die gebürtige Amerikanerin lebt seit den 80er-Jahren in Givat Zeev, einer Siedlung im Westjordanland, die sie mit der biblischen Bezeichnung „Judäa und Samaria“ nennt. Die fünffache Großmutter arbeitet für „Regavim“. Eine NGO, gegründet vom Finanzminister und radikal rechten Siedler Bezalil Smotrich. Sie beobachtet Neubauten in der „Area C“, dem israelisch kontrollierten Teil des Westjordanlands. Sobald Palästinenser dort eine Garage, einen Friedhof oder eine Schule errichten, wird das von Regavim vor Gericht gebracht. Oft folgt die Zerstörung der Bauten. Jüngster Fall: Das Beduinendorf Khan al-Ahmar, das womöglich abgerissen werden soll. Seit dem Regierungswechsel hat die Gewalt im Westjordanland zugenommen. Palästinensische Attentäter schlagen zu – radikale Siedler üben Rache. Im Februar wurden zwei Israelis im palästinensischen Huwara erschossen, woraufhin hunderte Siedler in der Kleinstadt einen regelrechten Pogrom veranstalteten. Ein Palästinenser starb. Die Armee schaute zu. Finanzminister Smotrich forderte, dass Huwara „ausgelöscht“ werden solle. Der Bürgermeister von Huwara will den Angriff in Israel vor den Obersten Gerichtshof und auch vor den Internationalen Strafgerichtshof bringen. Die Regierung baut vor: Zukünftig sollen die Entscheidungen des Gerichtshofs vom Parlament überstimmt werden können. Für viele Israelis ein großer Schritt in Richtung Autokratie.

„Bis heute ist al-Andalus ein Kampfbegriff“

Exzellenzcluster „Religion und Politik“ an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster

Islamwissenschaftlerin Maribel Fierro ist neue Hans-Blumenberg-Gastprofessorin am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ – Öffentlicher Abendvortrag am 16. Mai 2023 zur Instrumentalisierung der islamischen Geschichte Europas in Konflikten bis heute – Veranstaltung im Themenjahr „Religiöse Dynamiken“

Die Islamwissenschaftlerin Prof. Dr. Maribel Fierro ist neue Hans-Blumenberg-Gastprofessorin am Exzellenzcluster „Religion und Politik“. Sie befasst sich an der Universität Münster mit der islamischen Geschichte Europas und deren Instrumentalisierung in politischen und religiösen Konflikten bis heute, wie Historiker Prof. Dr. Wolfram Drews ankündigte. „Instrumentalisiert wird die Erinnerung an die historische Region al-Andalus in Südspanien, die zwischen dem 8. und 15. Jahrhundert unter muslimischer Herrschaft stand und oft als Symbol für friedliches Zusammenleben in multireligiösen Gesellschaften gesehen wurde und wird. Heute ist al-Andalus ein Kampfbegriff, einerseits im Einsatz gegen Islamophobie, andererseits gegen die Herausforderungen multikultureller und multireligiöser Gesellschaften.“ Maribel Fierro spricht darüber in einem öffentlichen Abendvortrag am 16. Mai.

Der Vortrag „The politics of al-Andalus“ in englischer Sprache beschäftigt sich mit unterschiedlichen Instrumentalisierungen der islamischen Geschichte Spaniens für politische Zwecke und trägt den Untertitel „Islam and the Iberian Peninsula and the use and abuse of the past“.

Die Teilnahme ist vor Ort möglich oder, nach Anmeldung unter veranstaltungenEXC@uni-muenster.de, via Videoplattform „Zoom“. Historiker Wolfram Drews führt aus, „Maribel Fierro hat zahlreiche wissenschaftlich breit rezipierte Publikationen zur Rolle von Gewalt in politischen und religiösen Konflikten und zum Verhältnis von Wissen, Häresie und politischer Kultur im islamischen Westen vorgelegt.“ Indem sie ihre Forschungsergebnisse mit den Mitgliedern des Exzellenzclusters diskutiere, könne sie den Arbeiten im Themenjahr „Religiöse Dynamiken“ in epochenübergreifender Perspektive wichtige Impulse geben.

„Das verlorene Paradies“

Die Wissenschaftlerin zeigt in ihrem Vortrag an verschiedenen Beispielen, wie sich das Konzept „al-Andalus“ in den Erinnerungskulturen verschiedener Gesellschaften der Neuzeit niedergeschlagen hat: „Während das Konzept im Spanien des 19. Jahrhunderts einerseits als das fundamental ‚Andere‘, andererseits als Symbol für Vielfalt verwendet wurde, betrachtete man es in der islamischen Welt als ‚verlorenes Paradies‘“, erläutert Wolfram Drews. Für die Juden Mitteleuropas wiederum wurde Sefarad, die hebräische Bezeichnung für die Iberische Halbinsel, zu einem positiv konnotierten Bezugspunkt für das vermeintlich friedliche Zusammenleben von Angehörigen unterschiedlicher religiöser Bekenntnisse. Heute ist das al-Andalus oft zum Reizwort in Debatten über multikulturelle Gesellschaften geworden.

Hans-Blumenberg-Gastprofessorin Maribel Fierro

Die Islamwissenschaftlerin Maribel Fierro ist Forschungsprofessorin am Zentrum für Geistes- und Sozialwissenschaften innerhalb der größten öffentlichen Forschungseinrichtung Spaniens, dem Consejo Superior de Investigaciones Científicas in Madrid. Zu ihren Büchern gehört die 2021 erschienene Biographie eines almohadischen Kalifen mit dem Titel „ʿAbd al-Muʾmin. Mahdism and Caliphate in the Islamic West“. Zum Programm der Blumenberg-Gastprofessur gehört auch eine Masterclass am 17. Mai, die sich mit lokalen Kontexten des andalusischen Islams und den von ihm ausgelösten globalen Dynamiken beschäftigt „The politics of al-Andalus: Muslims in the Iberian Peninsula, local contexts and global dynamics”.

Die „Hans-Blumenberg-Gastprofessur für Religion und Politik“ ist benannt nach dem Münsteraner Philosophen Hans Blumenberg (1920–1996). Sie soll die interdisziplinäre Diskussion am Exzellenzcluster vertiefen und innovative Impulse aus der internationalen Forschung nach Münster bringen. In den vergangenen Jahren hatten etwa Prof. Dr. Sarah Stroumsa (Hebrew University Jerusalem), Prof. Dr. Linda Woodhead (Lancaster University, Großbritannien), Prof. Dr. Jóhann Páll Árnason (La Trobe University, Melbourne, Australien) und Prof. Dr. Mark Juergensmeyer (University of California, Santa Barbara, USA) die Gastprofessur inne.

Anmeldung: Abendvortrag „The politics of al-Andalus: Islam and the Iberian Peninsula and the use and abuse of the past” Dienstag, 16.05.2023 | 18:15 Uhr | Hörsaalgebäude des Exzellenzclusters, Raum JO 1, Johannisstraße 4, 48143 Münster

Teilnahme per Videoplattform Zoom: Anmeldung bis zum Vortragstag unter veranstaltungenEXC@uni-muenster.de

This is where we stand

A Sabeel Reflection on Antisemitism

Am 19. April 2023 hat Sabeel, ein ökumenisches palästinensisches Zentum für Befreiungstheologie, das aus der anglikanischen Kirche heraus entstanden ist, online sein neues Buch vorgestellt, die Veranstaltung wurde aufgezeichnet und ist bei Youtube nachhörbar.

Eine deutsche Ausgabe diese Reflektionen, die das Ergebnis mehrjähriger Überlegungen sind, wird 2023 im AphorismA Verlag erscheinen.

Solche und solche Feuer

Die reinigende, die „heilige“ Kraft des Feuers?

Ostern – orthodoxer Kalender – 2023 – Während in der Altstadt von Jerusalem die Gläubigen versuchen, die zahlenmäßigen Begrenzungen, die von der israelischen Besatzungmacht erlassen wurden, um Zeuge/Zeugin des Heiligen Feuers aus der Grabeskapelle in der Auferstehungskirche zu werden, zu durchbrechen (Ha’aretzbericht), verbrennen anderenorts junge (jüdische) Israelis ihre Einberufungsbescheide …

Die reinigende, die „heilige“ Kraft des Feuers?!

Ein anderes, ein neues Judentum?

Ein Essay in Haaretz von Menachem Klein, emeretierter Professor der Politikwissenschaft an der Bar Ilan Universität

„There is no precedent in Jewish history for the existence of a Jewish state that constitutes a regional power and rules another people. Never before has the Jewish people possessed a combination like this of sovereignty, power and control, which are being exploited to oppress another people.“

„As long as Jewish nationalism is bound up with Judaism as a historic religion and people, equality and partnership of non-Jews in sovereignty cannot be seen as just a secular phenomenon involving a division of power and government. One could of course argue against the self-determination of the State of Israel as a Jewish state, and endeavor to divorce it completely from historic Judaism and from the ideology and practice of Jewish supremacy. Separation of that kind would create an Israeli nation in which all the citizens are equal – a far-reaching move that has failed in the past, in society and in the Supreme Court.“

Tief gespalten

SWP-Podcast 03. April 2023

Wie sich der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern verschärft

Im Schatten der aktuellen Regierungskrise in Israel spitzt sich der Nahostkonflikt weiter zu. Welche Positionen gibt es und wie haben sie sich verändert? Was ist die Haltung der rechts-religiösen israelischen Regierung? Darüber diskutieren Peter Lintl und Muriel Asseburg mit Dominik Schottner.

Link zum Podcast über die Seite der SWP