Im Freitag hat der Autor Peter Prange einen Gastbeitrag geschrieben: Die Diskussion über rassistische Sprache in Wolfgang Koeppens „Tauben im Gras“ erinnere ihn an eine ähnliche Debatte über seinen letzten Roman „Der Traumpalast“ …
„Nein, wenn wir begreifen wollen, wie wir wurden, was wir sind, dürfen wir uns unsere Vorfahren nicht nach heutigen Maßstäben schönreden, sondern müssen sie beim Wort nehmen, wollen wir aus ihren Fehlern lernen, um uns selbst weiter zu entwickeln. So unerträglich eine solche Vergegenwärtigung der Vergangenheit manchmal sein mag, bleibt uns nichts anderes übrig, als uns ihr zu stellen. „Nur wer weiß, woher er kommt“, so Theodor Heuss, der erste Präsident der Bundesrepublik Deutschland mit Blick auf die problematische deutsche Geschichte, „weiß, wohin er geht.“ Schauen wir also der Vergangenheit ins ungewaschene Gesicht, damit wir den Blick frei bekommen für eine Zukunft, wie wir sie uns erwünschen und wie sie uns lebenswert erscheint.“
