Filmbesprechung des Dokumentarfilm „Silence Breakers“ gibt israelischen Soldaten eine Stimme, die sich für ihre Taten in der Armee schämen – Ein Text von Peter Münch, Tel Aviv, Korrespondent der SZ:
„In d(..)en Debatten, in diesem Streit, in diesen Anfeindungen wirft der Film die Frage auf, was es heute bedeutet, Soldat zu sein in Israel. Mit 18 Jahren muss jeder zur Armee, die jungen Männer für knapp drei, die Frauen für zwei Jahre. Fast alle sehen das als patriotische Pflicht. Schließlich ist Israel von Feinden umzingelt und muss sich verteidigen können. So ist wohl auch jeder, der hinterher zu „Breaking the Silence“ geht, als Patriot zur Armee gekommen.
Und aus Patriotismus, aus Sorge ums eigene Land, hat er hinterher Zeugnis abgelegt über das, was aus den israelischen Verteidigungsstreitkräften werden kann, wenn die Soldaten als Besatzer im Einsatz sind. „Wir wollen nicht die Armee an sich kritisieren“, sagt einer der Aktivisten im Film. „Aber in diesem System kann kein Soldat mehr das Richtige tun.“