Im Druck …

Unbekümmert in den Abgrund

Die Folgen von Konflikt und Besatzung für die jüdisch-israelische Gesellschaft

Mit einem Geleitwort von Micha Brumlik und einem Vorwort von David N. Myers

Ankündigung der Neuerscheinung:
Schriftenreihe des diAk – Band 46

Prof. em. Dr. Daniel Bar-Tal, Tel Aviv

Erscheint zur Buchmesse in Leipzig, April 2023 – Erste Lesungen mit dem Autor in Heidelberg, Berlin und Leipzig

Don’t lose hope – Gain perspective!

Auch angesichts der Entwicklung(en) – die Hoffnung nicht aufgeben:
Combatants for Peace

To achieve true democracy in Israel,
and to end the occupation in Palestine,
we must first acknowledge the other.
There is no other way forward.

‚Justizreform‘ gefährdet den Standort Israel

Hig tech-Unternehmen ziehen sich aus Israel zurück.

Aber mehr noch ist ein anderer Faktor als Warnhinweis zu sehen, ein Faktor des Innovationssystems, der den Standort und den Staat für die Zukunft gefährden würde: Brain drain, die Gefahr der Abwanderung von hochqualifizierten jungen Menschen aus Israel; die Abwanderung also derer, die die Attraktivität des Landes als Spitzenstandort für die zahlreichen Forschungslabore, ausländischen Unternehmen und internationale Kooperationsprojekte ausmachen.

Beitrag auf 3sat.de

Kalter Frieden drumherum?

Was passiert noch ’nebenan‘, wenn der Blick von der innernpolitischen Debatte Israels dominiert wird?

Welche Rolle übernimmt – oder hat schon übernommen – China? Die vorsichtige Annäherung Iran-Saudi Arabien kann manches mehr in der Region verändern, zumindestens aber kann es eine Tür öffnen, den mörderischen Krieg im Jemen zu beenden.

Auf JPG ein Beitrag von Magdalena Kirchner zu dieser Frage, Leiterin des FES Büros in Amman.

Und zum weiterlesen eine Analyse (Kooperation statt Konfrontation?) von Karim El-Gawhary aus Kairo auf qantara.de

Stellung beziehen!

Erklärung anläßlich Benjamin Netanjahus Besuch in Deutschland


Stand: 14. März 2023

Als Jüdinnen und Juden in Deutschland, als Bürger:innen und Einwohner:innen dieses Staates, denen die Sicherheit und die Zukunft eines demokratischen Staates Israel am Herzen liegt, protestieren wir gegen den Besuch des israelischen Premierministers Benjam in Netanjahu in Berlin.

Der Besuch kommt zu einer Zeit, in der seine Regierung Gesetze verabschiedet, die, wenn sie nicht aufgehalten werden, das Ende der Demokratie in Israel bedeuten. Andere Verbündete Israels wie die Vereinigten Staaten halten daher einen Besuch Netanjahus zum jetzigen Zeitpunkt für unangebracht. Es liegt nun an der Bundesregierung, in aller Öffentlichkeit ein klares und deutliches Zeichen sowohl an die israelische Regierung als auch an die demokratischen Kräfte in Israel zu senden.

Daher fordern wir die Bundesregierung auf, sich klar und öffentlich von der antidemokratischen und rassistischen Politik der Regierung Netanjahus zu distanzieren und Stellung zu beziehen:

• gegen die Änderungen des Justizwesens, die darauf abzielen, die demokratische Gewaltenteilung abzuschaffen und den Schutz der Rechte marginalisierter Gruppen auszuhebeln.

• in Unterstützung der zivilgesellschaftlichen Proteste für Demokratie in Israel, die von Netanjahu, Mitgliedern seiner Koalition und seines engsten Kreises wiederholt verunglimpft wurden.

• gegen das im israelischen Koalitionsvertrag klar benannte, völkerrechtswidrige Ziel, den Anspruch auf das ganze Gebiet zwischen Jordan und Mittelmeer zu bekräftigen und dieses Gebiet zu besiedeln sowie gegen die bereits in Teilen vollzogene de facto Annexion der besetzten palästinensischen Gebiete.

• gegen Menschenrechtsverletzungen und gegen die von Regierungsmitgliedern unterstützte Siedlergewalt, wie kürzlich im palästinensischen Huwara.

Benjamin Netanjahu trägt als Premierminister die Verantwortung für die antidemokratischen Gesetzesvorhaben seiner Regierungskoalition, für die rassistischen und gewaltverherrlichenden Hetzreden seiner Kabinettsmitglieder und für Angriffe auf die demokratische Staatsform, die am 14. Mai 1948 beschlossen wurde. Die heutige Regierung repräsentiert weder jüdische noch demokratische Werte und kann kein Partner für einen auf gemeinsamen Werten basierten Dialog für die Bundesrepublik Deutschland sein.

Diese Haltung sollte die Bundesregierung gegenüber Netanjahu klar zum Ausdruck bringen und jede Begegnung mit den rechtsradikalen Ministern seiner Regierung Bezalel Smotrich und Itamar Ben Gvir kategorisch und öffentlich ausschließen.

Auch rufen wir Jüdinnen und Juden in Deutschland die jüdischen Gemeinden und Institutionen auf, Netanjahu während seines Besuches keine Bühne zu bieten.

Die jüdische Gemeinschaft in Deutschland – zu der auch Israelis gehören – fühlt sich dem Staat Israel Zeit seines Bestehens eng verbunden, viele haben berufliche Verbindungen, Familie, und Freunde in diesem Land, die seit vielen Wochen auf der Straße für den Erhalt der Demokratie kämpfen. Wir können und wollen nicht tatenlos zuschauen, während Netanjahus Regierung im Eiltempo die Demokratie zerstört und die Gewalt zwischen Israelis und Palästinenser:innen anheizt.

Stattdessen müssen wir jetzt an der Seite der Zivilgesellschaft in Israel stehen und mit ihnen und der Mehrheit jüdischer Gemeinschaften weltweit unsere Stimmen erheben für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, gegen die Besatzung und für gleiche Rechte für alle Bürger:innen Israels.

Erstunterzeichner:innen:

Prof. Michal Bodemann – Prof. Dr. Micha Brumlik – Noam Brusilovsky – Esther Dischereit – Tomer Dotan-Dreyfus – Assaf Gruber, Künstler – Myriam Halberstam – Shai Hoffmann – Marion Kollbach, Filmemacherin und Jüdischer Salon – Cilly Kugelmann – Shelly Kupferberg – Prof. Dr. Elad Lapidot, Universität Lille – Boaz Levin, Autor und Kurator – Dr. Hanno Loewy, Jüdisches Museum Hohenems – Nitzan Menagem, Hashomer Hatzair Deutschland – Eva Menasse – Prof. Meron Mendel, Bildungsstätte Anne Frank – Prof. Susan Neiman, Einstein Forum – Prof. Miriam Rürup – Dr. Deborah Schnabel, Direktorin Bildungsstätte Anne Frank – Shahak Shapira – Or Shemesh – Mati Shemoelof – Maya Shenfeld, Komponistin – Sonia Simmenauer, h. Prof. Musikhochschule Hamburg, Inhaberin und Geschäftsführerin Impresariat Simmenauer Gmbh, Präsidentin des BDKV (Bundesverband der Konzert- und
Veranstaltungswirtschaft) – Dr. Amir Theilhaber, New Israel Fund (NIF) Deutschland – Dr. Ofer Waldman – Albert Wiederspiel, Festivalleiter, Filmfest Hamburg

Pressekontakt: Maja Sojref, Geschäftsführerin New Israel Fund Deutschland (presse@nif-deutschland.de)

Dieses Statement wurde vom New Israel Fund (NIF) Deutschland initiiert.

Ernst Tugendhat (1930-2023)

Zum Tod des Philosophen Ernst Tugendhat

Eine Würdigung von Michael Hesse in der Berliner Zeitung (BZ)

„Ernst Tugendhat hat nicht nur philosophiert, sondern ebenso sehr politisiert, demonstriert, gestritten. Am Montag ist er im Alter von 93 Jahren in Freiburg/B. gestorben. Mit ihm verliert Deutschland einen seiner großen Denker.“

G. H. Holländer schreibt in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ)

„Das heißt nicht, dass Tugendhat jeden seiner Irrtümer erkannt hätte, aber so ausdrücklich, wie er auf ihr Vorhandensein hinweist, ermuntert er auch dazu, selbst welche zu finden. Ein solcher Irrtum könnte etwa sein, dass das Wollen der Menschen auf Zukunft gerichtet sei. Gerade für Religion und Mystik lässt sich viel eher eine Ausrichtung auf das schlechthin Vergangene beweisen.“

Und ein Beitrag auf der Schweizer Website ch-cultura.ch.

Jugend in Gaza: Zukunft zu Hause

In der Frankfurter Rundschau schreibt Maria Sterkl über die Situation in Gaza, einem Ort, den es immer noch gibt, auch wenn er oft in Vergessenheit zu geraten droht.

Viele junge Menschen in Gaza haben das Gebiet noch nie verlassen. Umso wichtiger ist es, dass sie vor Ort eine Perspektive bekommen.“

The Abrahamic Family House

Neue Wege in der VAE – Vereinigten Arabischen Emiraten

Avi Kumar berichtet über „The new Jewish house of worship is part of an interfaith complex that includes a mosque and a church“ – ‚First UAE synagogue is ‘a historic event not just for the Middle East, but the world’

Zum gleichen Thema eine Reportage von Daniel Böhm in der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) vom 14.3.2023