November-Gedenken

Diesmal einmal ein Hinweis auf eine Initiative in Güstrow: Stolpern mit Herz

Über „Desinformation“ …

Kathrin Wesolowski geht in einem Beitrag auf der Internetseite der Deutschen Welle „Anti-palästinensische/(r) Desinformation und Rassismus gegen Palästinenser „nach. Das DW-Faktencheckteam erklärt, warum solche Propaganda so weit verbreitet ist.

Nostra Aetate – 60 Jahre

Ein Dokument des 2. Vatikanischen Konzils, das Bedeutung weit über die Grenzen der Kirche hat und eine Zäsur für ein Denken in kooperativer, nicht kontroverser Haltung bedeutet.

Hier eine visuelle Würdigung aus der südafrikanischen Provinz der Jesuiten. Der deutsche Text findet sich etwa hier.

Rosa-Luxemburg-Stiftung Israel

Newsletter – Oktober 2025 – Gerade erschienen mit lesenswerten Beiträgen zu den aktuellen Entwicklungen

Künstlerhaus Bethanien: Entropy

Screenshot Entropy

Der konzeptuelle Rahmen des diesjährigen LABA-Stipendienprogramms ist Entropie. Jede Woche trafen sich jüdische und muslimische Künstler*innen im Künstlerhaus Bethanien, um Entropie aus wissenschaftlicher, theologischer und philosophischer Perspektive zu erforschen und, begleitet von Vertreter*innen beider Konfessionen, in Beziehung zu ihrer künstlerischen Praxis zu setzen.

Entropie markiert den Lauf der Zeit und die Unvermeidbarkeit von Veränderung: Verfall, Zerstörung, Zersetzung. Doch Chaos ist nicht unvermeidlich, sondern gestaltbar: Sein Fortschreiten lässt sich durch Aufmerksamkeit, Fürsorge und Reparatur verlangsamen. Viele der Stipendiat:innen untersuchen, wie Entropie entsteht und sich entwickelt, und wie das Gefühl ihrer Unvermeidbarkeit hinterfragt werden kann. Die Arbeiten in der Ausstellung nehmen diese Herausforderung auf: Durch Film, Installation, Malerei und Performance verfolgen die Künstler:innen Entropie bis zu ihren Ursprüngen, zeichnen ihre Verläufe nach und entwirren ihre Mechanismen.

Zur Webpräsenz

Und ein Beitrag dazu auf Norbert Kron Artstories

„Ein Arm mit der Aufschrift aller seit 2014 in Gaza Getöteten – und daraus eine Landkarte als Lichtobjekt: eine provokative Arbeit der Künstlerin Ruth Sergal. Genau das zeigt das jüdisch-muslimische Kunstzentrum LABA Berlin in der neuen Jahresausstellung „Entropie“ am Kottbusser Damm. Für rbb Kultur Das Magazin habe ich heute dort gedreht. Können muslimische und jüdische Künstler/innen in diesen Zeiten zusammenarbeiten? Und was kommt dabei raus? Moderatorin Franziska Hessberger trifft die Kurator/innen Olaf Kühnemann (Israel-Berlin) und Denalisa Shijaku (Kosovo-Berlin). Ihnen geht es um Identitätssuche: Wer sind wir als Menschen, die wir alle Mischbiografien haben?“ (22.10.2025)

#Kunst #juedischmuslimisch #Kreuzberg #lababerlin #norbertkron #norbertkronartstories #Entropie #identity @olafkuhnemann.studio @lababerlin

Zur Komplexität der Positionen

Als kostenloser Download wird auf der Seite des Nomos Verlages der von Stephan Grigat und Karin Stögner herausgegebene Band Projektiver Antizionismus. Antisemitismus gegen Israel vor und nach dem 7. Oktober zur Verfügung gestellt.

Hier sind zentrale Akteure und Argumentationen zu finden, etwa solche, die die Antisemitimus-Definition der IHRA befürworten und sich – in der Tradionen der Kritischen Theorie verortend – zur Frage der Solidarität – wie es Stephan Grigat selbst als polemisch charakterisiert- so äußern „Mit den ermordeten Juden zeigt man sich solidarisch, aber den lebenden Juden in Israel wird die Solidarität verweigert, wenn es um die Bekämpfung von bedrohlich antisemitischen Formationen geht.“
Auf über 600 Seiten werden zahlreiche Facetten der aktuellen Debatte – pointiert und zum Teil sehr polemisch – in Deutschland aufgegriffen. Auch dort wo es zum Widerspruch herausfordert, bleibt es wichtig, diese Sicht der Dinge zu kennen und sich mit ihr aufrichtig auseinanderzusetzen. Einfache Antworten gibt es nämlich nicht.

Es ist Zeit …

Auf das Versagen muss Einsicht folgenCharlotte Wiedemann in der taz, hier daraus der Schlußsatz des im Ganzen sehr lesens- und nachdenkenswerten Beitrags!

„Der weitere Weg nach vorn? Palästinensische Gleichberechtigung und jüdische Sicherheit sind untrennbar verbunden. Das heißt: Israelis werden nur sicher leben, wenn Palästinenser in Freiheit leben können. Wer auf der Straße „Free Palestine“ ruft, schützt jüdisches Leben in Israel also womöglich mehr, als es eine fehlgeleitete deutsche Nahostpolitik getan hat.“

Waffenstillstand darf nur der Anfang sein …

Today is the day we have been working towards.

Today is the day we have been shouting, crying, calling for in all means available to us. Today, we welcome the announcement of a ceasefire deal that allows us to let out a deep breath, but with mixed emotions. There is joy that this nightmare is seemingly coming to an end. There is cynicism that it has taken so long to reach this point. Nevertheless, today, we breathe a sigh of relief with the people of Gaza, with the hostage families, with everyone in the land who has been suffering the consequences of this war.

But we know that our work is far from over. We know the road to reconciliation is long and requires patience. The scars of this war, on bodies, on hearts, on the land itself, will not heal quickly. But we are more committed than ever.

Today, we breathe, and tomorrow we continue to act. We act against injustice, violence, and occupation. We act in support of a just and peaceful solution.

Today is a historical day and an important first step on the road towards achieving true safety, freedom, and equality for all.

– Combatants for Peace

Zur Frage der Information

Wer schreibt was warum und warum nicht: Information(spolitik) ist längst zu einem Mittel der Kriegsführung geworden (wahrscheinlich schon immer gewesen), hier zwei lesenswerte Beiträge zu diesem Themenbereich:

Die 3D-Propaganda Israels (Beitrag SRF)

Nahost-Berichterstattung: Mehr Israel pro Woche als Palästina im halben Jahr (www.schantall-und-scharia.de)

07. Oktober (2025)

Eigentlich ist es ein Tag wie jeder andere, an dem Menschen leiden, leiden, weil ihre Verwandten, ihre Freund:innen noch in Geiselhaft sind, weil die Kinder hungern und die Besatzungsarmee (noch) immer in Gaza und anderenorts zugange ist … .

Und doch ist es ein besonderer Tag, weil wir Menschen in solchen Zyklen wie Jahrestagen denken und fühlen und auch weil es seit langem etwas, etwas Hoffnung gibt auf eine Ende der Gewalt.

Deshalb heute einmal vier Meldungen, die die Komplexität der Wirklichkeit spiegeln sollen, an einem Tag, nicht wie sonst jeden Tag („nur“) eine:

Das Gedenkprojekt der Israelischen Nationalbibliothek:

Zur Lage der Paästinenser:innen weltweitl: Al-Shabaka: The Palestinian Policy Network … Global Solidarity with Palestine

Eine Reflexion von Aiman Mazyek auf zenith.me über eine inklusive Erinnerungskultur

Und eine Reflexion der Combatants for Peace (CfP)