Hoffnungsklänge

Benefizkonzert für israelisch-palästinensische Friedensorganisationen und humanitäre Hilfe

Die St. Matthäus Stiftung und die Response Culture Society e. V. laden ein – Anmeldung sinnvoll!

19. Dezember 2025 | 19:00 Uhr | Einlaß 18:30 Uhr

St. Matthäus Kirche – Kulturforum Berlin, Matthäikirchplatz – 10785 Berlin

Viele Augen sehen mehr

Aus der Selbstbeschreibung:

„Die Geschehnisse in Gaza tragen weltweit zu gesellschaftlichen Spaltungen bei. Auch das Verhalten der deutschen Bundesregierung befeuert Unmut in der Gesellschaft. Und wir finden die Situation schon seit einiger Zeit untragbar. Wir haben als private BürgerInnen daher den Verein „Don`t look away“ gegründet.

Wir stehen auf genau einer Seite: und zwar der der universellen Menschenrechte und des internationalen Rechts. Wir fordern besonders von der Bundesregierung und der Europäischen Union konsequente Handlungen bezüglich der in Gaza stattfindenden genozidalen Verbrechen. 

Wir setzen uns schwerpunktmäßig dafür ein, dass die Bundesrepublik sich endlich für die Durchsetzung von Menschenrechten und internationalem Recht in ihrer Beziehung zu Israel einsetzt und die deutsche Außenpolitik danach ausrichtet sowie gemeinsam mit der EU-Kommission Konsequenzen folgen lässt. 

Zudem fordern wir, dass Deutschland sich seinen vielen internationalen Partnerländern anschließt und den Staat Palästina anerkennt. Das Leiden und Sterben in Gaza geht uns sehr nahe. Insbesondere nach dem vermeintlichen Waffenstillstand nehmen wir eine abnehmende öffentliche Aufmerksamkeit wahr und möchten die durch Deutschland unterstützten Völkerrechtsverbrechen nicht akzeptieren. Wir sind eine Organisation aus der Mitte der Bevölkerung und sehen den Kampf gegen Antisemitismus und gegen Rassismus als gemeinsame Aufgabe an.

Unsere Forderungen werden – Umfragen zufolge –  von einer Mehrheit der Deutschen getragen. Wir möchten den Menschen einen Raum für Trauer und politischen Unmut bieten, die zwar grundsätzlich politisch interessiert sind, sich aber bisher aus unterschiedlichen Gründen nicht öffentlich positioniert haben.

Seit August organisieren wir einmal monatlich Kundgebungen in München, Berlin und Köln (bald auch in Regensburg): hier verlesen wir die Namen der Kinder, die seit dem 7. Oktober in Gaza und Israel getötet wurden und stellen unsere politischen Forderungen. Uns ist symbolisch wichtig, dass getötete Kinder Sichtbarkeit erhalten, unterschiedliches Leid und Trauma gewürdigt wird und die unglaubliche Zahl der getöteten Kinder in Gaza (laut neuen Zahlen des Max-Planck Instituts bisher mindestens 30.000 direkt getötete Kinder) deutlich wird. Wir freuen uns, wenn Sie die Informationen zu diesen Kundgebungen mit uns zusammen verbreiten und selbst daran teilnehmen, etwa Namen verlesen oder eine Rede halten.

Die nächste Kundgebung in München findet statt am 27.12.2025 um 13.00 Uhr in der Sendlinger Straße.

Des Weiteren formulieren wir derzeit einen Offenen Brief, der sich an die Oberbürgermeister der Städte richtet, in denen wir Kundgebungen veranstalten. Wir fordern die Politiker:innen direkt auf, nach dem Vorbild Schweiz verletzte Kinder aus Gaza in unseren Krankenhäusern aufzunehmen und zu behandeln.

Das neue i&p ist da – Ausgabe 3-2025

Bestellbar über den Shop: i&p_3-2025

Gemeinsam mit Polen für Europas Zukunft

In Berlin soll [endlich] ein zentraler Gedenkort für die polnischen Opfer des Zweiten Weltkriegs und der deutschen Besatzung entstehen. Am Ort der früheren Kroll-Oper soll in Nachfolge des temporären Denkmals nach einem architektonisch-künstlerischen Wettbewerb ein dauerhaftes Denkmal errichtet werden unter Beteiligung polnischer Expertinnen und Experten. Wir haben uns zudem dafür eingesetzt, dass am Vorhaben eines Deutsch-Polnischen Hauses als Ort der Aufklärung und Begegnung festgehalten wird.

In einem gemeinsamen Antrag (21/2907) fordern die Fraktionen von CDU und SPD die Bundesregierung auf, in Absprache mit dem Land Berlin „zeitnah“ mit der Planung und Errichtung des Denkmals in Nachfolge des derzeitigen temporären Denkmals auf dem Gelände der früheren Kroll-Oper zu beginnen.

Erinnern – wie und wozu?

Stellungnahme Association of Palestinian and Jewish Academics zur Finanzierung und Förderung der NOVA Music Festival Exhibition durch den Berliner Senat

Unter anderem heißt es in dem Text:

„Wir betonen, dass Überlebende von Gewalt Gehör verdienen und traumatische Erfahrungen sorgfältiger und respektvoller Erinnerung bedürfen. Doch eine Erinnerung, die auf selektiver Empathie, politischer Ausblendung und affektiver Manipulation beruht, ist Propaganda. Eine verantwortungsvolle Erinnerungskultur muß die universelle menschliche Würde anerkennen, strukturelle und historische Zusammenhänge einbeziehen und jene analytischen Fähigkeiten fördern, die für ein wirkliches Verständnis und eine multidirektionale Erinnerungspolitik notwendig sind. Sie darf das Leid einer Gruppe nicht instrumentalisieren und gleichzeitig die Existenz und Menschlichkeit einer anderen vollständig negieren.“

Manchmal lohnt der Blick zurück

Wie geht es jüdischen Rückkehrer:innen in Deutschland und wie steht die Bevölkerung zu ihnen? Ist Antisemitismus Vergangenheit?

NDR – Ein Beitrag aus dem Jahr 1959 – Leben in der NachkriegsgesellschaftNDR Retro

Sebastia – wer kennt es noch ..

Nachrichten zur antiken Stätte Sebastia (bei Nablus)

November 24, 2025
Aus dem Mailing vom Emek Shaveh vom 24. November 2025

In recent years, we have been closely monitoring Israel’s increasingly aggressive actions at archaeological sites across the West Bank – steps that violate international law, dramatically reshape realities on the ground and are tantamount to de facto annexation. One site we follow with particular concern is Sebastia, one of the most important archaeological sites in the West Bank and a candidate for inscription on UNESCO’s World Heritage List for the State of Palestine.

Last week, the Israeli Civil Administration announced the expropriation of approximately 1,800 dunams (some 550 privately owned plots) belonging to residents of Sebastia and the neighbouring town of Burqa. Needless to say, the settlers’ plans have nothing to do with conserving the site – if that were the case, there would be no issue at all, as the entire archaeological mound lies in Area C. Despite the administrative division between Areas B and C, the town and the site form a single historical landscape. The town itself contains impressive antiquities and together, the site and the town, constitute the rich heritage of Sebastia.

The settlers’ plan to separate the town from the site includes paving a new access road entirely within Area C, through which Israelis would reach the site; building a visitors’ center; fencing the site; and charging entry fees – similar to what has been done at Herodium. These steps would effectively sever the site from the town and from the community to which it has belonged for generations.

Following the expropriation announcement, an emergency meeting was held yesterday in Sebastia. Residents reported that the expropriation will severely restrict access to agricultural lands and could lead to the loss of roughly 3,000 olive trees, some of them centuries old. This development comes on top of a sequence of measures that began in March 2023 with the government’s plan for the site, followed by the military seizure of the top of the mound – against which both residents and we submitted objections – and, of course, new excavations by the Staff Officer for Archaeology. All of these steps serve a clear objective: severing the community from the site and from its heritage.

The emergency meeting on Saturday was attended by the Palestinian Minister of Tourism and Antiquities, the Governor of Nablus, and the Mayor of Sebastia. Participants discussed ways to oppose the expropriation and what actions might be taken to halt it. Our Executive Director, Alon Arad, also joined the meeting and presented our expertise and understanding of the situation, as well as potential avenues for action.

Residents described increasing difficulties accessing their land – difficulties that resulted in nearly 60% of the olive trees not being harvested this year, an estimated loss of around 300 tons of olives. They also reported a dramatic decline in tourism, on which many families rely for their livelihood, due to movement restrictions and army harassment, including the use of tear gas and stun grenades near visitors, and demands to shut down local businesses around the site.

The expropriation marks a dramatic escalation, and we are examining how we can effectively support the residents of Sebastia in resisting this plan. We will continue to update as developments unfold. For more information see the following press release: 

Emek Shaveh (Pressemitteilung vom 19. November 2025)

Ergänzung am 26. November 2025: Beitrag von David Neuhaus SJ auf Independent Catholic News, der mit diesen Zeilen endet:

„Religious leaders and people of faith and goodwill must urgently speak out to stop this action. If we remain silent in front of such an egregious decision, then more and more of the Palestinian heritage will be seized. We cannot allow the religious and cultural heritage of the Palestinians to be confiscated, violated and erased using religious texts and archaeological research. The entirety of the land we call holy is the home of Christians, Muslims, and Jews whose common heritage can be identified in the layers of history that stretch back to Biblical times. This heritage cannot be treated as the exclusive property of one group. Rather, in truly honouring this heritage, we might be able to open a future horizon of equality, justice and peace for all who treasure this heritage.“

UNESCO report: https://whc.unesco.org/en/tentativelists/5718/

Judith Bernstein (1945-2025) z“l

Aufrechter Gang – so läßt sich das Leben Judith Bernsteins treffend beschreiben, lange Jahre mit Ihrem Mann Reiner Bernstein an ihrer Seite – aufrecht in ihrer Haltung für Menschenrechte und Menschenwürde, unerschrocken, wenn es dafür auch galt, israelische (Regierungs-)Politik zu kritisieren. Unvergessen ihr Einsatz zum Frieden zwischen Israelis und Palästinensern, für Dialog und Verständigung, gerade in ihren Stadt München (Jüdisch-Palästinensische Dialoggruppe – https://www.jpdg.de) , unvergessen auch ihr Einsatz für die Genfer Initiative (seit 2003), der an der Vision eines palästinensischen Staates neben Israel festhielt.

Hier noch einmal ein Hinweis auf ein Interview, das Heinz Michael Vilsmeier im Mai 2024 mit ihr geführt hatte (Auch in Buchform erschienen)

Photo: https://interview-online.blog/judith-bernstein – ohne Quelle

Ergänzung 17. November 2025: Nachruf der „Jüdischen Stimme“

Ergänzung 22. November 2025:

EInladung Beerdigung Judith Bernstein

Israel’s democratic civil society in times of war and democratic backsliding

Observatorium 84 I October 2025 | by Maja Sojref

Since the massacres of 7 October 2023 in Southern Israel, the country’s democratic civil society has been facing multiple challenges. One of these is the systematic obstruction of the work of human and civil rights organizations.

Am 26. November 25 soll es zu diesem Thema auch eine Online-Veranstaltun geben (Infos folgen ggfs.)

Nürnberg 45

Ein sehenswertes Dokudrama der ARD

ARD: „Am 20. November 1945 beginnt der erste der sogenannten Nürnberger Prozesse. Auf der Anklagebank des Internationalen Militärgerichtshofes sitzen Hermann Göring und 23 weitere ranghohe Nazis, wie Franz von Papen, Wilhelm Keitel oder Albert Speer. Nach monatelangen Verhandlungen verhängt das Militärtribunal zehn Todesurteile und sieben Freiheitsstrafen. Drei Angeklagte werden freigesprochen.

Der Justizpalast in Nürnberg ist aber auch Schauplatz der Begegnung zweier junger Auschwitz-Überlebender: Ernst Michel soll für eine US-amerikanische Nachrichtenagentur über die Nürnberger Prozesse berichten, Seweryna Szmaglewska vor Gericht als Zeugin aussagen.

Screenshot ARD/DasErste

Ernst Michel ist mit seinen 22 Jahren nicht nur der jüngste der internationalen Reporter, die den Prozeß beobachten – er ist unter ihnen auch der einzige Shoa-Überlebende. Eines Tages überrumpelt Otto Stahmer, der Anwalt von Hermann Göring, Ernst Michel mit einem Angebot: Göring möchte den Reporter kennenlernen.

Seweryna Szmaglewska ist 29 Jahre alt und eine von nur zwei polnischen Zeugen, die vor Gericht aussagen sollen. Nach ihrer Befreiung hat sie unverzüglich begonnen, ihre Erinnerungen an die Zeit im Konzentrationslager aufzuschreiben. Ihr Buch „Dymy nad Birkenau“ („Die Frauen von Birkenau“) ist eine so detaillierte Darstellung der Vorkommnisse im KZ, daß die sowjetische Delegation bei den Nürnberger Prozessen es zum Teil ihrer Anklageschrift macht. Auch für Seweryna Szmaglewska wird ihr Aufenthalt in Nürnberg zur Qual. Außerdem ist sie auf der Suche nach ihrem Verlobten Witold, von dem seit der Auflösung des KZ Auschwitz jede Spur fehlt.

Das Dokudrama verwebt Spielszenen (u. a. mit Jonathan Berlin, Katharina Stark, Francis Fulton-Smith und Wotan Wilke Möhring) mit Originalaufnahmen sowie Neudrehs, z.B. mit Ernst Michels Tochter, Lauren Shachar, die exklusiv von ihrem inzwischen verstorbenen Vater erzählt. Jacek Wiśniewski gibt Eindrücke in das Leben seiner inzwischen verstorbenen Mutter Seweryna Szmaglewska.“

ARD-Mediathek

Begleitende Podcasts bei „Alles Geschichte – Der History-Podcast“ in der ARD Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt:

Dazu: Besprechung in der Jüdischen Allgemeinen