Micha Brumlik hat in der Frankfurter Rundschau die deutsche Übersetzung eines Buches des US-amerikanischen Historikers Michael Rothberg besprochen und dessen Ansatz außerordentlich gelobt.
Michael Rothberg:
Multidirektionale Erinnerung. Holocaustgedenken im Zeitalter der Dekolonisierung.
Aus dem Englischen von Max Henninger
Berlin (Metropol) 2021 – 404 S. – 26,00 €
Brumlik schreibt:
„Rothberg gelingt es, mit seinem Konzept einer „multidirectional memory“ (dt.: eines „multiperspektivischen Gedenkens“ ), der unseligen, allemal politisch instrumentalisierbaren Konkurrenz von Erinnerungen eine universalistische, allen Opfern zukommende anamnetische Solidarität entgegenzusetzen. Damit weist Rothberg einen konstruktiven Ausweg aus der oft behaupteten Unmöglichkeit, die Singularität des Holocaust zu anderen Menschheitsverbrechen in Verhältnis zu setzen.“