Realität(en) in der Westbank

Es ist eigentlich nicht so, als sei dies eine Neuigkeit. Aber (allzu) oft bleiben diese Nachrichten unter dem Radar: Hier zur aktuellen Situation in der Westbank:

Bericht von Rabbi Arik Ascherman, Executive Director Torat Tzedek

Aus dem aktuellen Mailing von Standing together

Statement on the West Bank by Tom Fletcher, Under-Secretary-General for Humanitarian Affairs and Emergency Relief Coordinator (New York, 4. November 2025)

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Und noch ein Bericht der ORF zum Thema.

Silence is Complicity

Gemeinsame Erklärung der humanitären Beauftragten der Vereinten Nationen in der Nahostregion

Joint Statement by UN Resident and Humanitarian Coordinators in the Occupied Palestinian Territory (OPT), Syria, Yemen and Lebanon

One year ago, we called on those in power to end attacks against humanitarian workers and aid operations. Release all those arbitrarily detained. Safeguard the humanitarian space in the Middle East. That call remains unanswered.

Across the region, civilians, including humanitarian workers, have already endured an unbearable toll of decades of conflict and protracted crises. They are being killed, injured, and attacked in shocking numbers. Violations of international humanitarian law are at an unprecedented level, and impunity has become the norm.

The world is failing humanitarian workers and the people they serve. Since August 2024, at least 446 aid workers were killed, wounded, kidnapped or detained in the Occupied Palestinian Territory, Syria, Yemen and Lebanon. This brings the total number since August 2023 to at least 841 affected workers, including 584 killed, 215 wounded, 38 detained, and 4 kidnapped.

The assault on humanitarian space now includes moves to dismantle multilateral norms, undermine UN‑mandated bodies, and defund institutions tasked with protection and justice.

Even speaking out has become a liability, risking humanitarian access and triggering political retaliation.

Justice has failed for serious violations, whether committed by the same actors or by others emboldened by their impunity. The climate of permissiveness is politically indefensible and morally intolerable. There can be no exceptions to the rules of war. All parties must comply with international humanitarian law and be held accountable.

When we protect humanitarian workers, we are not only protecting the people they serve in the Middle East. We are protecting civilians everywhere, the international system, and the principles that underpin our collective dignity and humanity.

Humanitarians are not giving up, neither should the world.

This World Humanitarian Day, we renew our call—louder, sharper, uncompromising: Respect international humanitarian and human rights laws. Protect those who protect humanity. End impunity or be complicit. The world is watching. #ActForHumanity. Now.

Signatories

Dr. Ramiz Alakbarov, UN Resident and Humanitarian Coordinator for the Occupied Palestinian Territory (OPT), and Officer-In-Charge Special Coordinator for the Middle East Peace Process

Mr. Adam Abdelmoula, UN Resident and Humanitarian Coordinator for Syria

Mr. Julien Harneis, UN Resident and Humanitarian Coordinator for Yemen

Mr. Imran Riza, UN Resident and Humanitarian Coordinator for Lebanon

Humanitarian Situation Update #247

Neueste Zahlen und Entwicklungen vom OCHA-Büro der Vereinten Nationen

Zur Zukunft der UNRWA

Ein Statement der International Crisis Group

Unterstützung erschweren heißt nicht das ‚Problem‘ lösen

Hier einmal die Stellungnahme des britischen Premierminister:

The UK is gravely concerned at the UNRWA bills that Israel’s Knesset has passed. This legislation risks making UNRWA‘s essential work for Palestinians impossible, jeopardising the entire international humanitarian response in Gaza and delivery of essential health and education services in the West Bank. 

The humanitarian situation in Gaza is simply unacceptable. We need to see an immediate ceasefire, the release of the hostages and a significant increase in aid to Gaza.

Under its international obligations, Israel must ensure sufficient aid reaches civilians in Gaza. 

Only UNRWA can deliver humanitarian aid at the scale and pace needed. We pay tribute to the 222 UNRWA staff who have lost their lives in the conflict. UNRWA has a UN mandate to support Palestinian refugees. We urge Israeli lawmakers to ensure that UNRWA can continue to deliver its essential work.

Gazastreifen – neue OCHA-Karte

Das Büro der United Nations for the Coordination of Humanitarian Affairs in the occupied Palestinian territory (oPt) hat eine neue Onlinekarte vorgelegt, die sich auch leicht online für Details vergrößern läßt, hier der Link.

„Ohne UNRWA geht es nicht“

Zur aktuellen Debatte um das Hilfswerk der Vereinten Nationen

Nach der Veröffentlichung des Berichts der VN-Expert:innenkommission über das VN-Palästinenserhilfswerk UNRWA will die deutsche Bundesregierung ihre Zusammenarbeit mit der VN-Organisation im Gazastreifen in Kürze fortsetzen.

„Ohne UNRWA geht es nicht,“, so Frank Schwabe, der menschenrechtspolitische Sprecher der SPD-Bundetagsfraktion, Es ist richtig, Vorwürfe transparent aufzuarbeiten und Prozesse zu verändern. Aber wir brauchen gleichzeitig maximale Hilfe für die geschundenen Menschen in Gaza. Und das ist ohne UNRWA unmöglich. Deshalb ist die Fortsetzung der Finanzierung durch Deutschland richtig.“

„Angesichts der dramatischen humanitären Lage in Gaza ist die Arbeit der UNRWA nicht nur eine Hilfe, sondern eine Überlebensnotwendigkeit für hunderttausende Menschen“, so die stellvertretende menschenrechtspolitische Sprecher der SPD-Bundetagsfraktion Derya Türk-Nachbaur, „als Menschenrechtspolitiker*innen der SPD-Fraktion unterstützen wir ausdrücklich eine verbesserte Kontrolle und Transparenz in den Strukturen der UNRWA, die durch den Einsatz internationalen Personals erreicht werden soll. Fakt ist aber auch: Es gibt keine anderen Strukturen, die aktuell die Hilfsleistungen von UNWRA ersetzen könnten. Im Moment geht es um das Überleben von Menschen. Es ist unsere moralische Pflicht, diese Bemühungen zu unterstützen und zu verstärken, besonders jetzt, da die internationale Gemeinschaft durch die G7 bestärkt wurde, die Kapazitäten für humanitäre Hilfe in Gaza vollständig zu nutzen.“

Kein Hinweis auf viele Hamas-Unterstützer

Unter dieser Überschrift berichtet der ORF über die Arbeit der Kommission:

Aus der gemeinsamen Erklärung von Auswärtigem Amt und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung:

Berlin: Intensiv mit Israels Vorwürfen beschäftigt

Die Bundesregierung habe sich mit den von Israel erhobenen Vorwürfen gegen UNRWA intensiv auseinandergesetzt und sich hierzu eng mit der israelischen Regierung, den Vereinten Nationen und anderen internationalen Gebern ausgetauscht, ist in der Erklärung weiter zu lesen. Sie werde sich mit ihren internationalen Partnern auch bei der Auszahlung weiterer Mittel eng abstimmen. 

Wo soll das Geld herkommen …


Das Beobachterbüro der VN in den von Israel besetzten palästinensischen Gebieten, OCHA, hat einen Bericht zu den dringend notwendigen Hilfsmaßnahmen für die Menschen in Gaza und dem Westjordanland veröffentlicht.

Zur Übersicht – Zum ausführlichen Report

Nochmal – sicher nicht zum letzten Mal – zur UNRWA

Der Kampf gegen das ungebliebte Hilfeswerk der Vereinten Nationen geht weiter

Zur aktuellen Finanzsituation der UNRWA und weiteren Hintergründen ein Feature des Council on Foreign Relation von Christina Bouri.

UNRWA und Hunger und …

Das Auswärtige Amt erklärt heute dazu (ohne sich dazu zu äußern, wer welche Reform warum will…)

„Dabei stehen wir vor dem Spagat, dass die humanitäre Lage in Gaza katastrophal ist und die Situation der Menschen dort mit jedem Tag verzweifelter wird. Und zugleich müssen wir der Notwendigkeit der Aufklärung der schwerwiegenden Vorwürfe und einer Reform des Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA) gerecht werden.“

Zugleich berichtet die Washingon Post, daß die USA begonnen haben, „Hilfsgüter“ über dem Gazastreifen abzuwerfen … Zugleich geht der Wahnsinn des Krieges weiter …

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Zum gleichen Thema ein Bericht im Deutschlandfunk (2.3.24):