Ein Jahr geht zu Ende, dessen Schrecknisse und Verwerfungen, dessen Leid und Gewalt so sicher niemand erwartet hat. Es bleibt die Aufgabe nach einer Zukunft zu suchen, die eine gute Perspektive, ein Leben in Würde und Sicherheit für alle Menschen in der Region schaffen kann. Zum Suchen gehört auch das aktive mittun hierzulande, (zu)hörend, mit Empathie, zugewandt und offen für Veränderung.
Die Gewalt, die Trauer, das Leiden haben noch immer kein Ende. Wir haben an dieser Stelle in den letzten Wochen auch immer wieder versucht, auf Ideen und Initiativen hinzuweisen, die an einer kooperativen Vision festhalten … so wollen wir auch dieses Jahr beschliessen und das nächste beginnen
Aus dem Medienarchiv des ZDF heute journal (vom 14. Dezember 2023)
„It is time for a new voice to rise concerning the Israeli-Palestinian conflict. We are two Palestinian-Israeli Citizens, who are unapologetic about our views, and our vision for a better future for both Israelis and Palestinians. Join us as we record as the war is going on in Israel and Gaza, as we delve deep into the roots of the war, and the way forward. Follow us on Instagram.“
Der israelische Ministerpräsident Netanyahu hat in einem Beitrag für das Wall Street Journal (Paywall) die (seine) drei Bedingungen für die Zukunft formuliert, die für Frieden Voraussetzung seien:
Weder die / eine Zwei-Staaten-Regelung noch die Freilassung der Geiseln werden erwähnt. Mit Blick auf die „Deradikalisierung“ der Palästinenser:innen verweist er auf Deutschland und Japan nach dem Zweiten Weltkrieg. Welche aktive Rolle die Palästinenser:innen dabei spielen sollen, wird nicht erläutert.
Für die einen ist der Friedensfürst geboren, für andere muß der Krieg weitergehen bis zum endgültigen Sieg über die Hamas, wieder andere sorgen sich um das Schicksal ihr Lieben, die weiterhin Geiseln in Gaza sind, die Bombardierungen gehen unvermindert, zum Teil intensiviert weiter, Kinder sterben, Soldaten und Zivilist:innen … Menschen zuallerest, im Angesicht Gottes geschaffen …
Was kann einen Ausweg aus dieser Spirale bringen, was nur …
Screenshot aus einem Klagegottesdienst der Ev. Weihnachtsgemeinde in Bethlehem 2023
Nicht einfach, daran festzuhalten, daß es der Friedensfürst ist, der Erwartete, Ersehnte … Feiern im Angesicht all der Gewalt, nicht nur in der Region, die manche (von uns) Heiliges Land nennen.
Es sind drei Gaben, die von den Weisen „aus dem Osten“ in dieser Nacht gebracht werden, Gold -, Weihrauch, priesterliches Zeichen für das Neugeborene, und Myhrre… jene Substanz, mit der Gekreuzigte eingehüllt werden wird – auch Christtag ist schon ein kleines Ostern.
Es sollen sich Gerechtigkeit und Frieden umarmen, bald, bald, bald …
Geburtskirche und Kirche St. Katharina
… (Auszug) Aus der Christtagsbotschaft der Oberhäupter der Kirchen Jerusalems
„This is the divine message of hope and peace that Christ’s Nativity inspires within us, even in the midst of suffering. For Christ himself was born and lived amid great suffering. Indeed, he suffered for our sake, even unto death upon a cross, in order that the light of hope would shine into the world, overcoming the darkness (John 1:5).
It is in this spirit of Christmas that We, the Patriarchs and Heads of the Churches in Jerusalem, denounce all violent actions and call for their end. We likewise call upon the people of this land and around the globe to seek the graces of God so that we might learn to walk with each other in the paths of justice, mercy, and peace. Finally, we bid the faithful and all those of goodwill to work tirelessly for the relief of the afflicted and towards a just and lasting peace in this land that is equally sacred to the three Monotheistic Faiths.
„In these ways, the hope of Christmas will indeed be born once again, beginning in Bethlehem and extending from Jerusalem to the ends of the earth—thus realizing the comforting words of Zechariah, that “the dawn from on high will break upon us to give light to those who sit in darkness and the shadow of death, guiding our feet into the way of peace” (Luke 1:78–79).“In these ways, the hope of Christmas will indeed be born once again, beginning in Bethlehem and extending from Jerusalem to the ends of the earth—thus realizing the comforting words of Zechariah, that “the dawn from on high will break upon us to give light to those who sit in darkness and the shadow of death, guiding our feet into the way of peace” (Luke 1:78–79).“
„Ich habe der israelischen Armee stolz und loyal gedient… „
Der israelisch-britische Historiker Avi Shlaim, ehemaliger Professor für internationale Beziehungen an der Oxford University, wurde 1945 in Bagdad geborgen und ist vielen bekannt über sein Buch: „The Iron Wall”, das die Ursprünge des Konflikts unter der britischen Kolonialherrschaft, die großen arabisch-israelischen Kriege, den gescheiterten Friedensprozeß sowie die Erste und Zweite Intifada behandelt. Shlaim formuliert pointiert und klar. ( … warum er wohl ein solches Interview nicht einem weniger umstrittenen Ort gegeben hat …) Avi Shlaim gehört zu den 40 Unterzeichners eines Offenen Briefes an die britische Politik vom 20. Oktober 2023, der in Israel kontrovers diskutiert wurde
Nachtrag, 28. Dezember 2023 – Link zuim Text im UN-System
[Der Wortlaut des Beschlusses wird noch nachgereicht, er ist aktuell auf den Seiten der Vereinten Nationen noch nicht verfügbar.] – Ob der Beschluß mehr als symbolische Bedeutung hat, bleibt abzuwarten.
18.20 Uhr: Weltsicherheitsrat fordert mehr humanitäre Hilfe für den Gazastreifen
Nach tagelangem Ringen hat der Weltsicherheitsrat in einer Resolution die Aufstockung der humanitären Hilfe für etwa zwei Millionen Notleidende im Gazastreifen gefordert. Das mächtigste UN-Gremium verabschiedete am Freitag in New York einen deutlich aufgeweichten Kompromisstext. Die USA enthielten sich.
Seit Anfang der Woche hatte es danach ausgesehen, dass Washington seine Vetomacht einsetzen würde, um die Interessen des Verbündeten Israel zu schützen. Massive Zugeständnisse der Unterhändler verhinderten ein Scheitern des Beschlusses jedoch in letzter Sekunde. Insgesamt stimmten 13 der 15 Länder für den Text, neben den USA enthielt sich Russland.
Der völkerrechtlich bindende Beschluss fordert Israel dazu auf, „unverzüglich einen sicheren und ungehinderten humanitären Zugang“ in den Gazastreifen zu ermöglichen. Auch müssten die Voraussetzungen für eine nachhaltige Einstellung der Gewalt geschaffen werden.
In der strittigen Frage nach der Art der Kontrolle der Hilfsgüter einigten sich die Ratsmitglieder darauf, einen zuständigen UN-Koordinator einzusetzen. Dieser solle in Zusammenarbeit mit allen Akteuren auch für die Beschleunigung der Lieferungen sorgen. Der Rat verlangt weiter, dass humanitäre Güter über alle verfügbaren Grenzübergänge in den Gazastreifen fließen sollen. [Quelle: BR24]