Nina Werkhäuser und Luisa von Richthofen geben einen Überblick über den aktuellen Stand in der deutschen Debatte – und warum dieses Erinnern erst so spät begonnen hat. Besonders interessant der Hinweis auf die Arbeit des Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeitsarbeit.
„An jeder Ecke ein Lager
Am Beispiel der damaligen Reichshauptstadt Berlin lässt sich besonders gut illustrieren, welches enorme Ausmaß der Einsatz von Zwangsarbeitern hatte. Berlin war nicht nur die Machtzentrale der Nationalsozialisten, sondern auch Standort großer Rüstungs- und Industriebetriebe. Diese hatten einen hohen Bedarf an Arbeitskräften, zumal viele deutsche Männer an der Front und somit nicht verfügbar waren.
Allein in Berlin wurde etwa eine halbe Million Männer, Frauen und sogar Kinder zur Arbeit gezwungen. „Zwangsarbeiter waren überall in Berlin“, erklärt der Historiker Roland Borchers, der am Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit forscht. „

„Jede Markierung steht für ein ehemaliges Zwangsarbeiter-Lager im Berliner Stadtteil Kreuzberg. In der Datenbank können Nutzer nach bestimmten Straßen im heutigen Berlin suchen und sich nähere Informationen zu ehemaligen Lager-Standorten anzeigen lassen.“

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