Erinnerung: diAk-online mit Daniel Bar-Tal

Dienstag, 27. Juni 2023 – 18.-19.00 Uhr – Anmeldung zum Zoom unter online@diAk.org

Wir sprechen am für ungefähr eine Stunde mit Prof. em. Dr. Daniel Bar-Tal, Tel Aviv: What’s going on in Israel? – Das auf englisch geführte Gespräch moderiert Marianne Zepp.

Anmeldung bitte an online@diak.org, wir verschicken dann die Zoom-Zugangsdaten.

Der andauernde Konflikt, der aktuell einen neuen Höhepunkt erreicht, und die Kriege, die Israel seit seiner Gründung um seine Existenz geführt hat, sind auch deshalb unlösbar, weil sie in der politischen Kultur, in der spezifischen Mentalitätsbildung und aus der Tradition heraus zu erklären sind. Diese Prägungen gehen bis in die Gründungszeit des Staates zurück und haben u.a. ihre Ursachen in einem abwertenden Bild der Palästinenser, die als primitiv und gewalttätig gesehen werden, während die eigene Kultur als friedensbereit und fortschrittlich wahrgenommen wird.  Die Wellen von Gewalt und die Trennung der beiden Ethnien haben diese Wahrnehmungen noch verstärkt. Die Bedrohungslage und deren Herausforderungen werden mit dem Recht auf Abschreckung, Bestrafung und mit der ständigen Bereitschaft zum Kampf beantwortet.

Der Wille zu einer friedlichen, auf gegenseitige Anerkennung beruhenden Zusammenleben in Israel/ Palästina erscheint angesichts der aktuellen Entwicklungen ferner denn je. Durch die Übernahme der Regierungsmacht durch extremistische nationalistisch-religiöse Kräfte in Israel droht eine Gewalteskalation auf beiden Seiten und eine wie auch immer geartete Friedenslösung scheint unrealistischer denn je.
Daniel Bar Tals Analysen aus sozialpsychologischer Sicht ermöglicht ein tieferes Verständnis dessen, was die israelische Gesellschaft bis heute prägt und worin die eigentlichen Ursachen der derzeitigen Entwicklung liegen.

Daniel Bar Tal gehört zu den einflußreichsten und prominentesten Stimmen der israelischen Soziologie. Er ist promovierter Sozialpsychologe und leitete von 2002 bis 2005 das Walter Lebach Research Institute for Jewish-Arab Coexistence through Education. Er war Ko-Herausgeber des Palestine Israel Journal. Zuletzt erschien von ihm:  Unbekümmert in den Abgrund. Die Folgen von Konflikt und Besatzung für die jüdisch-israelische Gesellschaft (AphorismA, Berlin 2023)


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